Die Apostelgeschichte ist die Geschichte der Gemeinde Jesu Christi des ersten Jahrhunderts. Sie wurde von Lukas, einem Arzt, verfasst, welcher zuvor bereits eines der vier Evangelien des Neuen Testaments sorgfältig erkundet und aufgeschrieben hat. Die Apostelgeschichte ist ein Buch des Aufbruchs und weist daher Parallelen zum Buch Josua auf.
Kapitel 1: Beginn einer neuen Ära: Gemeinde
Apostelgeschichte 1,1-3: Vorwort
Apg. 1,1-3
Anrede des Theophilus im Lukas-Evangelium mit "vortrefflichster ...": Dies war eine typische Anrede für die Vornehmen der damaligen Zeit, z.B. Würdenträger. Hier ist dieser Titel weggelassen, was andeutet, dass er sich mittlerweile bekehrt hat und als Bruder im Herrn gesehen wird.
Die Geschichte Jesu Christi geht weiter durch und in seiner Gemeinde. Jesus steht auch hier im Zentrum. Er tut und lehrt (V. 1), d.h. er lebt das vor, was er verkündet. Er stellt sich in "vielen sicheren Kennzeichen lebendig" dar (V. 3). Wir dürfen mit Gewissheit glauben und durch's Leben gehen.
Apostelgeschichte 1,4-9: Jesu Himmelfahrt
Apg. 1,4-9
Jesu letzte Worte betreffen das Reich Gottes: Wiederherstellung aller Dinge.
Aufbruch: Ein Leben in der Auferstehung hier auf dieser Erde, ein Leben jenseits des Grabes.
Gott gibt Regeln/Aufforderungen/Bedingungen dazu, d.h. für die Gegenwart des Heiligen Geistes bzw. in seiner Gegenwart:
Nicht aus Jerusalem wegzugehen (im Blick auf die Vergangenheit): wartet auf die Verheißung des Vaters, bis er wirken wird.
Macht euch keine Sorgen über die Zukunft → im Hier und Jetzt leben
V. 8 - "ihr werdet ...": es steht hier nicht in Befehlsform wie davor, sondern als Verheißung. → Wenn sie sich daran halten, was er zuvor gesagt hat, wird das andere "von ganz alleine" geschenkt werden.
Apostelgeschichte 1,9-14: Nach Jesu Himmelfahrt
Apg. 1,9-14
Das, was hier am Entstehen ist, die Gemeinde, hat nichts mit Zeiten zu tun (vgl. V. 7-8). Gott möchte uns in der Atmosphäre des Obersaals wissen, dort wo wir zur Ruhe kommen und einütig vor Gott treten (V. 13-14).
"Himmel" (V. 10-11, 4x genannt): Offenbar sind die Engel hier bemüht, die Jünger wieder auf die Erde zu holen; damit sie ihre Rolle hier auf Erden einnehmen. Manche mögen vielleicht behaupten, dass Menschen, die beten, nicht "auf der Erde sind". Aber das Gegenteil ist der Fall: sie legen die Anliegen des Alltags vor Gott, damit er ihnen hilft, diese Aufgaben gut zu erledigen.
Lk 11:13: "... wie viel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten".
Apostelgeschichte 1,15-26: Matthias wird einer der Apostel
Apg. 1,15-26
Petrus redet und urteilt über Judas, als wäre er, Petrus, selbst frei von Schuld und berechtigt dazu. Jesus hat Petrus innerhalb kürzester Zeit wiederhergestellt (Joh. 21:15-17). Wenn Gott rechtfertigt und wiederherstellt, dann macht er es zu 100 %.
Die Lücke, die durch den Wegfall Judas entstanden ist, musste geschlossen werden.
Entscheidungen treffen über ziehen eines Loses - Ist das heutzutage noch geeignet? Wichtig ist prinzipiell, dass sie die Entscheidung einmütig getroffen haben.
Gott kennt unser Herz (V. 24). Er weiß am besten, was wir denken, was wir können, wie wir zu ihm stehen, wie wir ihm am besten dienen können, und vieles mehr.
Matthias (siehe Geschlechtsregister im Lukas-Evangelium), sein Name bedeutet: Gabe Gottes.
Die Apostelgeschichte hat verschiedene Teile. Der Abschnitt hier geht parallel mit dem Abschnitt über Ananias und Sapphira (apg. 5; beidesmal geht es um Geld) → im Christentum geht es nicht um Bereicherung.
Dessen Wohnung, der vom Geld geprägt ist, wird öde sein. Der Heilige Geist soll und will Wohnung in uns nehmen.
Kapitel 2: Pfingsten
Apostelgeschichte 2,1-4: Ausgießung des Heiligen Geistes
Apg. 2,1-4
Entstehung der Gemeinde
Geistestaufe: Der Geist hat einen individuellen Aspekt. "Wir haben nicht einen Geist der Furcht empfangen, sondern der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit" (2. Tim. 1:7). Die Jünger waren völlig verändert, z.B. waren sie keine Angsthasen mehr, ...
3. Mo. 23:16-17 ("Fest der Wochen" = Pfingsttag): ein "neues" Speisopfer darbringen, mit Sauerteig ("Sünde") und im Ofen ("Gericht") gebacken, als Erstlinge dem Jahwe gebracht.
Sprachenrede = in echten Sprachen reden, nicht daherplappern.
Apostelgeschichte 2,5-13: Pfingstwunder der Sprachenrede
Apg. 2,5-13
Sprachenrede: Überwindung der Sprachenverwirrung von Babel. Für einen Moment wurde das Gericht Gottes ausgesetztzur Verkündigung der großen Taten Gottes.
Wenn wir Menschen erreichen wollen, müssen wir die Sprache (und Kultur, etc.) der Menschen kennen und sprechen.
Apostelgeschichte 2,14-21: Pfingstpredigt des Petrus: Klarstellung
Apg. 2,14-21
Himmlisches Eingreifen wird von den Menschen nicht als solches erkannt (sie dachten, die Geschwister wären betrunken).
Ein Appell an sein Volk, dass sie Buße tun (zerreißt nicht eure Kleider, sondern euer Herz; Joel 2:13). Die Zeichen und Wunder sind einerseits Zeugen des Gerichts. Andererseits sind sie aber auch Zeichen der Gnade und Geduld Gottes.
Petrus schließt den Anwesenden den Himmel auf. Glaube kommt durch die Verkündigung (Röm. 10:17).
Zitiat aus Joel; was nicht mehr zitiert wurde: "denn auf dem Berg Zion in Jerusalem wird Rettung sein". Hier bei Petrus geht es eher darum, sich von dem zu trennen, was damals in Jerusalem lief. (In Joel: Einführung des Königs, Tag des Herrn)
Prinzipien/Regeln, die bei Gott gelten, werden dargestellt: "Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden" (V. 21).
Apostelgeschichte 2,22-28: Pfingstpredigt des Petrus (2): Zeugnis von Jesus
Apg. 2,22-28
Petrus bringt die zentrale Botschaft: Es geht um Jesus. Das dringt den Menschen ins Herz. → Jesus steht im Zentrum der Verkündigung. Darüber hinaus spricht er die eigene Verantwortung an.
Jesus als Auferstandener
Ps. 16: "Du wirst mit kundtun den Weg des Lebens". Damals war es noch etwas Zukünftiges. Hier steht es bereits in Vergangenheitsform: "du hast mir kundgetan", denn Jesus hat diesen Weg nun geoffenbart.
V. 25 - ein Satz, den jeder von uns sagen können sollte. Wir sind nicht alleine gelassen.
Wir glauben an Jesus, den wir nicht sehen (aber doch wahrnehmen können). Darum haben wir Freude (V. 26). Wir sehen wie Gott in unserem Leben wirkt.
Apostelgeschichte 2,29-36: Pfingstpredigt des Petrus (3): Der erhöhte Jesus
Apg. 2,29-36
Rückbezug auf das, was David - der hier als Prophet bezeichnet wird - bezeugt hat.
"Herr" (Kyrios) - herrlich und verherrlicht; "Christus" - der wiederkommen wird. Wieso steht hier: " er hat ihn zum Christus gemacht"? Es gibt eine innere und äußere Seite:
Innere Qualifikation als König (Ps 110, 2. Teil), der nicht selbst die Herrschaft an sich genommen hat, sondern der gewartet hat, bis Gott sie ihm gibt.
Der Vater hat ihn bestätigt: "setze sich zu meiner Rechten".
➔ Christus, der Mensch nach dem Herzen Gottes (s. auch Phil. 2)
Apostelgeschichte 2,37-47: Wachstum und Gemeinschaft der Urgemeinde
Apg. 2,37-47
Die Menschen waren betroffen. "Es drang ihnen durchs Herz". Der Heilige Geist wirkt am Herzen. Wie wunderbar ist es, wenn die frohe Botschaft die Menschen existenziell und nicht emotional berührt.
Buße, Taufe = ein äußeres Zeichen dessen, was innerlich stattgefunden hat.
3000 Menschen haben sich an einem Tag bekehrt. Jesus hatte es angekündigt: "Ihr werdet Größeres tun".
Vier Eckpfeiler der Gemeinde (V. 42):
Lehre der Apostel
Gemeinschaft
Brechen des Brotes
Gebet
V. 44ff zeigt eine besondere Gemeinschaft der Urgemeinde ("teilen", "einmütig"). Es ist ein deutliches Zeichen, dass die Gläubigen ein Leib in Christus sind.
Zwei Seiten: Gottes Wirken, Wahl, ... aber auch unsere Verantwortung, Entscheidung.
Wahre Nachfolger Christi sind Vorbilder, die Gunst beim Volk haben (sofern bei den Menschen keine Ablehnung aufgrund Religionszugehörigkeit, moralischen Werten, o.Ä. vorliegt).
Kapitel 3: Wiederherstellung - körperlich und geistlich
Apostelgeschichte 3,1-10: Heilung eines Gelähmten
Apg. 3,1-10
Der Ort der Hausgemeinde wurde zu einem geistlichen Ort. Hier wird der Tempel als ein besonderer Ort beschrieben. Der eigentliche Wert ist aber ein innerer, ideeller Wert. → früher hat man sich dort versammelt, wo Gott wohnt. Heutzutage haben wir die Verheißung, dass Gott zu uns kommt ("wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind", Mt. 18:20).
Das Wesen, welches Jesus vorgelebt hat, legen Petrus und Johannes nun an den Tag. → Verfügung über den unendlichen Reichtum Gottes. Zeichen und Wunder, um den Menschen Gott vor Augen zu führen; u.a. auf die Art, dass man nach den Bedürfnissen der Menschen handelt und mit dem Ergebnis, dass es zum Lob Gottes führt.
V. 37: "aufspringend": voller Freude, von der Herrlichkeit Gottes gekostet
➔ Die Gemeinde Gottes ist lebendig, dynamisch.
Apostelgeschichte 3,11-16: Zweite Predigt des Petrus
Apg. 3,11-16
Erinnerung an das, was sie getan haben → Der Heilige Geist spricht das Gewissen an.
Petrus stellt sich in den Hintergrund und verherrlicht Jesus. Wie könnte er auch anders, da er es nicht durch seine eigene Kraft bewirken konnte.
Jesus als Knecht: Darurch hat er Errettung erwirkt.
Jesus, der Urheber des Lebens - ihn haben die Menschen getötet. Welch ein Widerspruch. / Jesus - Gott und Mensch.
Petrus wirft den Menschen zweimal vor: "ihr habt ihn verleugnet" (V. 13+14). Genau das gleiche Wort "verleugnet" traf damals auf Petrus zu. → vollkommene Vergebung. 2. Tim 2:12 liegt nicht mehr vor, so als wäre es nie geschehen.
Nicht aufgrund unserer eigenen Frömmigkeit, Geistlichkeit.
Apostelgeschichte 3,17-26: Aufruf zur Buße, Wiederherstellung
Apg. 3,17-26
Sein Christus → persönlich; zeigt eine enge Verbindung an
Sie haben früher in Unwissenheit gehandelt. Aber nun ist es dran umzukehren. Wenn ein Mensch hört und umkehrt, werden seine Sünden ausgetilgt (V. 19). Wenn er jedoch nicht hören will, wird er ausgetilgt aus dem Volk (V. 23).
V. 26 - euch zuerst (vgl. erste Kapitel im Römerbrief; dort wird es dreimal genannt): Die Juden haben den Vorteil, die Aussprüche Gottes zuerst gehört zu haben, aber sie haben keinen Vorzug. Jeder musss sich für Jesus entscheiden und wird in gleicher Weise Gnade und Vergebung empfangen.
➔ Gott hat einen Plan mit seinem Volk und mit jedem Menschen. Er begegnet uns ungeachtet dessen, wie wir gehandelt haben (z.B. Vergebung, so als wäre es nie geschehen). Gleichzeitig spricht er unsere Verantwortung, unser Aktivsein an (d.h. Buße und Umkehr).
Kapitel 4: Zeugnis von Jesus, Verfolgung, Gemeinde
Apostelgeschichte 4,1-4: Beginn der Verfolgung
Apg. 4,1-4
Kapitel 3+4 handeln im Kontext der Heilung eines Gelähmten. Neu hier: Widerstand.
Die Geschichte Jesu geht weiter mit großem Wachstum. Das muss selbstverständlich verwaltet werden (siehe nächste Kapitel).
Religiöse Führer und politische Führer kommen zusammen gegen die Verkündiger und Verkündigung des Evangeliums. Obwohl es zwischen ihnen sonst auch Streit gab (z.B. Pharisäer und Saddizäer beim Thema Auferstehung; Missgunst gegenüber der römischen Besatzung) → Es stellt sich den Jüngern eine riesige Macht in den Weg (vgl. Mauern Jerichos). Der Rammbock, der gegen diese erfolgreich wirkt, ist der Name Jesu (vgl. Apg. 2,38; 3,16; 4,7.10)
Auferstehung aus den Toten. Nicht nur allgemeine Auferstehung der Toten am Ende der Tage, sondern zunächst Jesus und dadurch nun weitere Personen/Einzelne.
Religiös begründetete Verfolgung gab es zu allen Zeiten.
Apostelgeschichte 4,5-14: Zeugnis über Jesus
Apg. 4,5-14
V. 12: zentraler Vers; nur durch Jesus können wir zu Gott kommen.
Eckstein - s. Ps 118, ein Psalm auf den Messias hin. Golgatha war eigentlich ein Steinbruch. Dort gab es wohl einen Felsen, mit dem sie nichts anfangen konnten - die "Schädelstätte". Auf diesem Felsen wurde das Kreuz aufgerichtet. Wie wertvoll wurde uns dieser Felsen!
Auferstehung aus den Toten. Gott hat ihm einen Namen gegeben, der über allen Namen ist. Dieser ist mächtig im Kampf gegen die Widersacher.
"Ungelehrte" (idiotai); die Menschen haben erkannt, dass die beiden mit Jesus waren. → Von den Menschen verächtlich gemeint, aber eine Ehre für die Jünger. Wissen ist gut, aber entscheidend ist, dass man mit Jesus wandelt.
Apostelgeschichte 4,14-22: Leugnen unmöglich!
Apg. 4,14-22
V. 16: Fraglosigkeit der Pharisäer, denn sie können es nicht leugen, was passiert ist. Es ist offenbar, dass hier der Heilige Geist dahintersteckt. → Wie müssen heute Taten aussehen, dass für alle Beteiligten deutlich ist, dass der Heilige Geist am Wirken ist? Siehe V. 9 (Heilung): Die Mächte der Finsternis bewirken Zerstörung; wo Gott wirkt finden Wohltaten, Erbauung, Heilung statt, u.a. Errettung und Heilung von Sünde.
Apostelgeschichte 4,23-31: Freimütigkeit - Gott ist Herrscher
Apg. 4,23-31
Gott wird mit Herrscher angesprochen (griech. despotes = unumschränkter Herrscher). Alles ist sein; er ist der Schöpfer.
Psalm 2: Gott übergibt die Herrschaft seinem Sohn, der mächtig ist und zu fürchten ist. Seine Feinde haben sich zu fürchten - sie werden zur Rechenschaft gezogen. Die aber, welche sich zu ihm wenden, dürfen bei ihm Zuflucht nehmen und sich freuen.
Was haben die Gläubigen gebetet? Dass sie nicht verfolgt werden? Nein, sondern dass sie mit Freimut Gottes Wort verkündigen können. → Wofür beten wir?!
Gott reagiert auf unser Gebet. Gott greift ein. Gott wird seine Kinder ans Ziel bringen.
Apostelgeschichte 4,32-37: Miteinander der ersten Christen
Apg. 4,32-37
Die erste Gemeinde bestand aus vielen tausend Menschen. Sie waren ein Herz und eine Seele. Das bringt allerdings einen großen Verwaltungsaufwand mit sich.
Sie haben das baldige Wiederkommen des Herrn erwartet. Sie haben sich nicht an ihre Güter hier auf Erden gehängt. Grundsätzlich ist Gott nicht gegen Eigentum. → Reich sein an guten Werken (z.B. wird in der Bibel von Frauen berichtet, die mit ihrer Habe gedient haben; Apg. 9:36, Lk. 8:3).
In den Briefen des Paulus lesen wir, dass später die Not in der Gemeinde groß war. Auch hier sieht man die Liebe der Gläubigen, z.B. aus Rom, zu den Gläubigen in Jerusalem.
➔ In diesem Kontext lesen wir, dass große Kraft und große Gnade bei ihnen war.
Kapitel 5: Ansehen, Ehre vs. Schmach
Apostelgeschichte 5,1-11: Ananias und Saphira
Apg. 5,1-11
Sie haben den Heiligen Geist belogen. Nur eine Person kann belogen werden, d.h. der Heilige Geist ist eine Person und keine Kraft.
Problem: Sie haben etwas zurückbehalten, aber gesagt, dass sie alles gegeben haben. Die Motivation, die dahinter stand, war Ehre und Anerkennung in der Gemeinde.
Übereinstimmung mit dem vorherigen Kapitel: das Übel, das Jesus ans Kreuz gebracht, hat sich nun in die Gemeinde eingeschlichen.
Gott handelt in den Anfängen besonders scharf (vgl. Söhne Aarons, die fremdes Feuer gebracht haben). Siehe auch Achan bei Ai (Parallele im Buch Josua).
➔ Wir dürfen nicht mehr sein wollen, als wir sind oder was wir getan haben.
Apostelgeschichte 5,12-18: Auswirkungen auf die Gesellschaft
Apg. 5,12-18
Es eskaliert immer mehr (geistlicher Konflikt). Die religiösen Führer und Obersten des Volkes hatten gehofft, dass sich diese Bewegung um Jesus Christus mit der Kreuzigung auflöst. Aber es geht weiter - und wie! Das Volk brachte ihre Kranken an die Straßen, aufdass sie Heilung erfahren, wenn Petrus vorübergeht.
Heilung von Massen von Menschen nur zur Zeit Jesu und der Apostel. Heutzutage ist es eher ein Einzelfall. Wieso ist das so? - Siehe V. 13, V. 18: Im Christentum geht es hier um Leben und Tod. Auch heute gibt es Zeugnisse, wo solche Zeichen geschehen sind, z.B. hat jemand aus Ägypten berichtet, dass er fünf Leute kennt, die aus den Toten wieder auferstanden sind; eine Frau, die nach ihrer Bekehrung in ihrem Zimmer eingesperrt wurde und getötet hätte werden sollen, hat sich nach dem Gebet an einem anderen Ort wiedergefunden. Grundsätzlich haben wir immernoch den gleichen Heiligen Geist.
V. 13 und 14 scheinen eigentlich ein Widerspruch zu sein. Aber man sieht immer wieder: Wo eine klare Entscheidung gefordert ist, sind viele bereit, alles zu geben. Wenn man sich in solch einem Umfeld bekehrt, muss man absolut von der Wahrheit des Wortes Gottes überzeugt sein, denn es geht teilweise wirklich um Leben und Tod.
➔ Wirkliches Leben bedeutet in der Gegenwart Gottes zu leben - egal wie die Umstände aussehen. Es geht nicht darum, groß, anerkannt, reich zu sein vor den Menschen (s. vorherigen Abschnitt).
Apostelgeschichte 5,19-33: Freiheit und Auferstehungskraft
Apg. 5,19-33
Das Evangelium sind Worte des Lebens. Der Heilige Geist bezeugt es und wirkt mit Kraft.
Der Engel gibt ihnen den Auftrag, Gottes Wort zu verkünden. Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen (V. 29).
Die Hohen Priester und Ältesten vermeiden den Names Jesus auszusprechen und sprechen nur von "diesem Namen".
Jesus Christus polarisiert (vgl. Matth. 10,34-36)
V. 23: vgl. Auferstehung Jesu ("Verschließt mit Sorgfalt das Grab" und doch konnte das Grab Jesus nicht halten.) → Die Auferstehungskraft wirkt aus dem Tod heraus (siehe auch Jes. 61,1)
➔ Gott sollte in unserem Leben an erster Stelle stehen. Nicht unsere Ehre, sondern Gottes Ehre hat Priorität. Wir dürfen in der Kraft der Auferstehung leben, frei von Bindungen, Menschen oder Situationen, die uns gefangen nehmen wollen - zum Zeugnis für Jesus Christus, unserem Herrn und Heiland.
Apostelgeschichte 5,34-42: Andere Prinzipien
Apg. 5,34-42
Zeichen und Wunder auf der einen Seite, Harthertzigkeit auf der anderen Seite: eigentlich ist das unverständlich, wie man nur so blind und sturr sein kann.
Diese Bewegung mit Jesus Christus im Zentrum hat einen anderen Antrieb als in der Welt. In der Welt gelten Worte wie "angesehen" (V. 34), "selbst etwas sein" (V. 36), Leute "hinter sich bringen" (V. 37), d.h. Geltung, Ansehen, Ehre. Im Kontrast dazu war es eine Freude der Jünger Schmach zu tragen.
Es ist eine Ehre, wenn man um Jesu Willen verfolgt wird (V. 41). Die Jünger waren voller Freude (vgl. Seligpreisungen, Matth. 5,10).
Bei Gamaliel wird es genauso wie bei Theudas und Judas dem Galiläer erwähnt: "sie gaben ihm Gehör". Obwohl sie verfeindet waren sieht man doch, dass sie nach den gleichen Prinzipien leben.
➔ Die Bewegung Gottes ist unzerstörbar. Die Gemeinde ist auf den Eckstein Jesus Christus gebaut. Nicht einmal die Pforten des Hades können sie überwältigen.
Kapitel 6: Voll Heiligen Geistes und Weisheit
Apostelgeschichte 6,1-7: Umgang mit irdischen Dingen
Apg. 6,1-7
In den vorherigen Kapiteln ist der Konflikt von außen zu sehen. Hier wird ein innerer Konflikt beschrieben.
Es wurden Unterschiede gemacht zwischen Hebräern und Menschen aus anderen Ländern. Die Witwen der Hellenisten wurden bei der Verteilung der Güter übersehen.
Die Apostel konnten sich darum nicht auch noch kümmern. Es hat andere Menschen gebraucht, die hier dienen (Diakon = "Diener"). Es sollten sieben Leute sein (7 = Zahl der Vollkommenheit). Kriterien: vorbildliches Leben, voll des Heiligen Geistes und der Weisheit - tüchtige Leute. → Es sind die Geber, die in der Verantwortung stehen, eine Lösung zu schaffen.
Es scheint so, als ob die sieben ausgewählten Männer alle Griechen waren. Ideal, um für ihre Landsleute zu sorgen. → Lösungen sollten nicht dazu führen, dass ein erneuter Konflikt entstehen kann, d.h. es sollte keine Scheinlösungen geben. Es sollte vernünftig und gut durchdacht sein.
Gebet sollte eine bedeutende Rolle spielen im Leben und im Dienst. → Die irdischen Dinge dürfen das Gebet und den Dienst am Wort Gottes nicht verdrängen. Wir dürfen den Fokus nicht verlieren.
Großes Wachstum → V. 7: Dieser Vers kommt öfters vor, jeweils am Ende eines Abschnitts (z.B. Apg. 9:31). Der Abschnitt hier geht von Kapitel 3 bis Apg. 6,7: Wiederherstellung. Dieser Abschnitt kann uns zeigen, wie wir mit unseren "Gütern" richtig umgehen (Reichtum, Güter, Gesundheit, Kraft, Zeit).
Apostelgeschichte 6,8-15: Wirken des Stephanus und seine Ablehnung
Apg. 6,8-15
Wir sehen in Stephanus Parallelen zu Jesus Christus.
Stephanus, ein Mann voll Heiligen Geistes (Vs. 3.5.10), Weisheit (Vs. 3.10), Glauben (V. 5), Gnade und Kraft (V. 8); Jesus: siehe u.a. Joh. 1,14; Mk. 1,22. → Lass uns voll sein mit Gutem, indem wir uns sowohl mit Gottes Wort beschäftigen und uns füllen lassen von Seinem Geist als auch das Böse meiden (Kol. 3,16; Matth. 12,34b; Lk. 8,8; Ps. 19,8-15; Spr. 8,8-17; ...)
Die Menschen vermochten seinen Worten nicht zu widerstehen (Matth. 22,46).
Die Juden ließen falsche Zeugen auftreten gegen ihn (Matth. 26,59-61).
Angst vor Veränderung, Ablehnung: Es ist typisch, dass sich der Mensch gegen Neues und Unbekanntes auflehnt bzw. dem zumindest nicht zugetan ist, selbst wenn es etwas Gutes ist. Bei den Juden hier führt das sogar so weit, dass sie lügen und Menschen zum Lügen anstiften. War hier vielleicht sogar Eifersucht im Spiel? → Wie schnell verurteilt man Dinge, nur weil man sie noch nicht richtig kennt? Wie oft richten wir über Christen anderer Denominationen und streiten über Nebensächlichkeiten, als uns an den Gemeinsamkeiten zu erfreuen? Da kann es schnell passieren, dass man in der Öffentlichkeit ein schlechtes Zeugnis abgibt und sich sogar versündigt. In diesem Zusammenhang werden die Unterschiede häufig zu sehr überbetont.
➔ Lasst uns leuchten in der Welt! (Matth. 5,16)
Kapitel 7: Die Rede des Stephanus
Apostelgeschichte 7,1-8: Der Gott der Herrlichkeit / Verheißung an Abraham
Apg. 7,1-8
Der Herr der Herrlichkeit (Ps. 29). 1. Petr. 4,14: der Geist der Herrlichkeit und der Geist Gottes ruht auf euch. Herrlichkeit ist auch der Endpunkt dieser Geschichte (s. V. 55).
Stephanus - leuchtend, wie mit der Herrlichkeit eines Engels (Apg. 6,15)
Anklagepunkt wieder einmal der Tempel - dass er zerstört und wieder aufgerichtet werden soll. Ihnen ist nicht bewusst, dass Gott ihnen diesen Ort geschenkt hat. Der Ort hat sich immer wieder verändert, aufgrund der Widerspenstigkeit der Menschen. Wollen die Menschen Gott wirklich begegnen? Zumindest offenbart ihr Handeln genau das Gegenteil.
Es geht in diesem Abschnitt um die Frage: Was ist wahrer Gottesdient? Wer hat Zutritt zum wahren Heiligtum? → Die Herrlichkeit Gottes, die konstant ist, soll mehr und mehr zum Vorschein kommen.
Wie oft haben sie sich gegen Gott aufgelehnt. Stephanus zeigt das an einem kurzen Blick über das Alte Testament.
➔ Unser Gott ist ein Gott der Herrlichkeit.
Apostelgeschichte 7,9-16: Josef
Apg. 7,9-16
Josefs Brüder wollten ihm Böses. Sie wollten ihn sogar umbringen. Einer der Brüder hat jedoch interveniert, sodass sie ihn nur als Sklaven verkauft haben.
Josef - er hat während der Hungersnot für Speise gesorgt. Josef - ein Vorbild für Christus. → "Retter der Welt"
Zu allen Zeiten wurde gegen Gott und seine Auserwählten gestritten. Was damals im Alten Testament geschehen ist, haben sie auch Jesus angetan.
Aus diesem Hintergrund hat es zwangsläufig ständig Veränderung geben müssen. Sie waren ständig in Bewegung, um ihrer Errettung wegen (Hungersnot, Umzug nach Ägypten). → In Jesus hat Gott sich auf eine neue Art geoffenbart. Darin zeigt sich die Herrlichkeit Gottes.
➔ Gott hat die Kontrolle. Er kann alles tun und wird sein Volk segnen.
Apostelgeschichte 7,17-35: Mose
Apg. 7,17-35
Josef und Mose als Vorbilder für Jesus. Beide mussten ins Exil (Ägypten bzw. Midian).
Mose war Gott angenehm (V. 20).
Das Volk Israel hat sich immer schon gegen Gott und seine Propheten aufgelehnt.
Gott zeigt in diesen einzelnen Teilabschnitten verschiedene Aspekt seiner Herrlichkeit. V.34: Gott kommt aus seiner Herrlichkeit hernieder in den Dornbusch. → vgl. Mose V. 21 "ausgesetzt" (vgl. Phil. 2 - Die verschiedenen Stufen der Erniedrigung Jesu Christi)
V. 20: Im Hause meines Vaters (Joh. 14,2).
V. 23: "... kam es in seinem Herzen auf, nach seinen Brüdern zu sehen". → Gott hat gesehen, wie das Volk der Macht des Bösen unterworfen war (Herrlichkeit Gottes - Elend des Volkes).
➔ Gott offenbart seine Herrlichkeit, ob er angenommen wird oder nicht. Lasst uns Gott danken, dafür dass er sich erniedrigt hat und uns aus dem Elend der Sünde herausgerufen hat. Lasst uns da sein für die Geschwister.
Apostelgeschichte 7,35-42: Mose, das Volk und das Gesetz
Apg. 7,35-42
Hes. 20,8: ähnlich wie hier. Der Götzendienst unter den Israeliten war schon in Ägypten präsent. Wenn es das Passahlamm nicht gegeben hätte, wäre auch den Israeliten damals schon Gottes Zorn widerfahren. → vgl. Röm. 1,18ff: Wenn sich Menschen im Götzendienst befinden, gibt sie Gott dahin.
V. 35: Von den Menschen verleugnet, von Gott zum Obersten und Retter gesetzt → Jesus - Herrscher und Retter
V. 38: "lebendige Aussprüche" → Die große Offenbarung der Herrlichkeit Gottes: das Gesetz, als Antwort auf die Bosheit der Menschen.
Der Engel des Bundes, der Engel des Herrn - Gott selbst.
➔ Wir können nur staunen, wie Gott uns in bzw. trotz unserer Bosheit immer wieder seine Herrlichkeit offenbart und uns seine Gnade entgegenbringt.
Apostelgeschichte 7,42-60: Haus Gottes, Steinigung des Stephanus
Apg. 7,42-60
Aufgreifen des ursprünglichen Anklagepunktes, weil Stephanus gegen den Tempel gesprochen hat bzw. gesprochen hat, dass Jesus vom Tempel gesagt hat, dass er ihn niederreißen und in drei Tagen wieder aufrichten wird.
Halsstarrigkeit, Hartherzigkeit. Sie verstanden wovon Stephanus sprach, denn sie kannten die Schriften. Es drang ihnen durchs Herz, aber es passt ihnen überhaupt nicht und ergrimmen. Vgl. Pharao zur Zeit Moses. → Beschneidung des Herzens.
Gott gibt Stephanus den Blick in den Himmel. → Der Himmel steht offen; die Herrlichkeit des Herrn ist zu sehen. Paulus greift dies später auf (2. Kor. 3,18).
Verweis auf Saulus (Apg. 8,1). Aber Gott hat noch etwas vor mit ihm. → Welch eine Gnade!
Wo ist das wahre Heiligtum (Apg. 7,54ff)? → Gott sollte in unseren Herzen wohnen (Röm. 12,1)
Kapitel 8: Ausbreitung des Evangeliums
Apostelgeschichte 8,1-8: Beginn der Zerstreuung
Apg. 8,1-8
Eine neue Epoche beginnt: die Verfolgung und Zerstreuung der Gemeinde. Es beginnt mit dem Höhepunkt, der Steinigung des Stephanus.
Saulus (= Paulus) wird mehrmals genannt. Das soll später noch Bedeutung haben (s. Briefe des Paulus).
Zerstreuung fördert den Befehl Jesu: "Gehet hin nach Judäa und Samaria und bis an die Enden der Welt". Vgl. auch Hochzeit: Geht hin auf die Straßen, etc. (Matth. 22)
Es entsteht eine Freude durch die Verkündigung des Wortes und durch die Wunder, die getan werden. Die Gemeinde wächst.
Wie lang nach Pfingsten hat dies stattgefunden? Vgl. Aussage zum Feigenbaum → etwa ein Jahr / bis zum Ende des Jahres.
➔ Gott verfolgt ein Ziel und führt daher Wege, die nicht angenehm sind oder scheinbar nicht gut sind? (siehe auch Hes. 20,25)
Apostelgeschichte 8,9-25: In Samaria, Simon der Zauberer
Apg. 8,9-25
Samariter - ein Mischvolk. Auch dort musste das Evangelium hin. (vgl. Frau am Brunnen bei Jesus)
Die Gemeinde ist Druck von außen ausgesetzt. Dann gibt es Probleme von innen (groß zu sein; vgl. Hananias und Saphira). Simon, der Zauberer, erlebt eine Pseudobekehrung. Er hatte eine große Kraft und dadurch hohes Ansehen. Er wollte die Gabe, den Heiligen Geist weiterzugeben, mit Geld kaufen. → Innerhalb der Gemeinde halten sich Menschen auf, die nicht zu den Jüngern gehören, die geehrt sein wollen und vielleicht sogar falsche Lehren mit hineinbringen.
Wir sind von vielen Religionen umgeben, die Jesus Christus leugnen.
Wie sieht wahrer Gottesdienst aus? Die Samariter lebten sehr stark in der Vergangenheit (sie haben nur die fünf Bücher Mose anerkannt) und hängen sehr am Übernatürlichen. → Der Glaube an den historischen Jesus ist notwendig. Ein Christ ist dadurch gekennzeichnet, dass er im Hier und Jetzt lebt.
Apostelgeschichte 8,26-40: Der Kämmerer von Äthiopien
Apg. 8,26-40
Gott kann jeden Menschen erreichen, aber er gebraucht Menschen dazu. Philippus, geführt durch einem Engel, geht hin, wohin es ihm gesagt wurde. Der Kämmerer von Äthiopien ist offen. Er hat sicherlich seine Stellung genutzt, in seinem Umfeld, die frohe Botschaft weiterzugeben. → Ausbreitung des Evangeliums auf der ganzen Welt; hier unter den Hamiten.
Perfektes Timing
Wahrer Gottesdienst: Bei Stephanus - wie und wenn wir Gott nahen. Hier - wenn sich Gott uns naht.
Verkündigung des Evangeliums von Jesus Christus, dem leidenden Gottesknecht. Jesus hat sich sehr erniedrigt und war demütig. In Jesaja 53 wird Jesus am Tiefpunkt dargestellt - das Lamm auf der Schlachtbank.
➔ Wenn wir auf vorbereitete Menschen treffen und ihnen das Evangelium verkünden, passiert etwas.
Kapitel 9: Bekehrung des Saulus
Apostelgeschichte 9,1-9: Jesus begegnet dem Saulus
Apg. 9,1-9
Saulus - auf ihn hatten die Juden und die religiösen Führer ihre Hoffnung gesetzt. Aber Paulus wird zur Schlüsselfigur für die Ausbreitung des Evangeliums in der ganzen Welt.
Jesus identifiziert sich mit seiner Gemeinde. Das Haupt und der Leib sind eins.
"Saulus, Saulus" - doppelte Nennung des Namens dort, wo Gott dem Menschen etwas Besonderes zu sagen hat (siehe auch bei Abraham, Mose)
Helles Licht: Es scheint so, als ob dem Paulus dieses Licht im Laufe seines Lebens immer gewaltiger vorkommt (s. Apg. 22 + 26) → Parallele zu Abraham (1. Mose 12,3): Durch Paulus wurden alle Nationen der Welt gesegnet (vgl. Apg. 9,15). Einerseits Abschluss der Geschichte Israels in dem Sinn, dass Gott seine Verheißung über die Jahrhunderte bewahrt hat. Andererseits Segen für die Nationen, die in diese Verheißung nun eingeschlossen wurden.
V. 5: "Wer bist du Herr?": Gott ist ein persönlicher Gott, der ansprechbar ist (s. z.B. 2. Mose: Gott hat einen Namen, den man ansprechen kann).
Apostelgeschichte 9,10-22: Aufmachen des Hananias / Veränderung des Paulus
Apg. 9,10-22
Wendepunkt in der Weltgeschichte (V. 15). Gott wählt persönlich aus. Wir sehen wie sich Gott bei solchen gewichtigen Punkten selbst darum kümmert.
Ananias spricht Saulus gleich als Bruder an (V. 17). Saulus, der die ersten Christen verfolgt hat!
Paulus - vom ehrgeizigen Verfolger, vielleicht einem der engagiertesten, zum großen Verkündiger des Evangeliums. Das hat für Verwirrung oder zumindest für Erstaunen gesorgt.
Die "Heiligen" - dreimal in diesem Kapitel. Hier zum Ersten Mal in diesem Kontext genannt für die Gläubigen. → vgl. Apg. 3,14: Gott, der Heilige. Welch eine Aufwertung der Gläubigen.
Paulus findet bei denen Zuflucht, die er zuvor verfolgen und verschleppen wollte. Sie sind es, die Paulus drei Tage lang aufnehmen und lehren → Botschafter der Heilsgewissheit. Bewährung des Glaubens
"Und sogleich predigte er". → Es ist nicht unsere Vergangenheit, die bestimmt, ob man ein Zeugnis für den Herrn sein kann. Unsere Vergangenheit beeinflusst auch nicht, dass der Heilige Geist Wohnung in einem nimmt.
Apostelgeschichte 9,23-31: Saulus - vom Verfolger zum Verfolgten
Apg. 9,23-31
Die Jünger sind zunächst skeptisch gegenüber Saulus. Barnabas stellt ihn bei den Aposteln vor.
Man sieht sofort die Konsequenzen der Bekehrung: Die Juden trachten ihm nach dem Leben - Er wurde vom Verfolger zum Verfolgten. Aber das war es ihm wert, um Christus zu gewinnen (Phil. 3,8). → Wir sehen es leider öfters, dass z.B. Menschen, die sich von etwas abwenden, unter ihren Landsleuten keine "Berechtigung zum Leben" mehr haben.
Paulus ist auf der Flucht. Die Gläubigen haben Paulus geholfen zu fliehen. Innerhalb weniger Verse lesen wir zweimal von verschiedenen Gruppen, die Paulus umbringen wollten. Der Dienst des Paulus hat hier erst begonnen. Er hatte noch eine Aufgabe zu erledigen. → Wir dürfen gewiss sein, dass unser Leben in Gottes Hand ist und wir nicht von dieser Erde abtreten werden, solange Gott uns noch gebrauchen will.
➔ V. 31 (s. auch Apg 12,24): Mit diesem Vers wird ein Punkt gesetzt; Abschluss eines Abschnitts.
Apostelgeschichte 9,32-35: Heilung des Äneas
Apg. 9,32-35
Die Kraft des Namens Jesu Christi.
Die Handlung dreht sich nun wieder um Petrus. Dieser und die folgenden Abschnitte sind eine Einleitung auf das, was in Kapitel 10 Realität werden darf: Die Heiden sind Teilhaber am Reich Gottes (s. Geschichte mit Kornelius).
Christus = Messias (Jes. 61). Wenn Petrus von Christus spricht, deutet er in der damaligen Zeit auf den hin, den die Juden erwartet haben - derjenige, welcher sie erretten wird. Wir dürfen heute mehr von Christus sehen, verstehen und erleben, als das was prophezeit wurde.
Die Heiligen: Das abgesonderte Volk in Jesus. Abraham wurde herausgerufen aus dem Götzendienst, um den einen wahren Gott zu erkennen. Gott macht mit dem Christentum einen neuen Anfang in der Welt. → Als Heilige leben wir in der Welt, sollen uns aber nicht der Welt angleichen. Es ist wichtig aktiv zu sein (das Evangelium zu verkündigen, ein Zeugnis sein und geben, dienen, etc.). Zur Rolle der Christen passt es nicht, faul zu sein: "Steh auf und mach dein Bett". ➔ Lasst uns heute aktiv sein!
Apostelgeschichte 9,36-43: Auferweckung der Tabita
Apg. 9,36-43
Zwei Abschnitte ab V. 32 die überleiten zu Kapitel 10: Verbreitung des Evangeliums unter den Nationen. Doch hat Israel eine Zukunft (Röm. 11; Jes. 54,6-7).
Tabita: In ihrem Tod sieht man all das Gute, dass sie gewirkt hat. Wie viel Segen kam durch Israel in die Welt!?
Simon der Gerber (hat mit toten Tieren zu tun - Gestank, Unreinheit). Dort wohnt Petrus. Petrus macht hier einen entscheidenen Schritt. Was passiert, wenn Christen in die "stinkende, unreine" Welt kommen? In unserer täglichen Arbeit besteht nicht wirklich die Gefahr der Vermischung. Wie Petrus und Tabita, können wir in solch einer Umgebung viel Gutes wirken.
Welch eine Ehre für Simon den Gerber und was für ein wichtiger Dienst, war es, dass er Petrus aufgenommen hat. (Das Produkt, das Leder, nehmen die Menschen gerne an, der Arbeiter und die Arbeit selbst wird oft verachtet.)
➔ V. 38-39: "Zögere nicht... Petrus aber stand auf und ging" → Steht auf und geht!
Kapitel 10: Das Heil für alle Nationen - Ein Meilenstein
Apostelgeschichte 10,1-8: Kornelius
Apg. 10,1-8
Petrus schließt den Heiden das Himmelreich auf (vgl. Matth.)
Kornelius, ein gottesfürchtiger Hauptmann. Er erkennt Gott als Herrn an. Er sprach echte Gebete - allezeit -, auf die Gott antwortet. Zunächst hat er auf alttestamentlicher Weise geglaubt.
Gott spricht zu den Menschen - manchmal auf übernatürliche Weise. In der Regel führt Gott zur gleichen Zeit einen Gläubigen, der ihm das Evangelium erklären kann (s. auch Kämmerer aus Äthiopien).
Kornelius war wirklich ein Vorbild. Aber vermutlich hat er vor den Juden nie den Stand erreicht, als wenn er als Jude geboren wurde. Er musste sich wohl immer wieder "beweisen". Wie erleichternd ist hier die frohe Botschaft - frei von dem Zwang, Werke wirken zu müssen, um gut vor Gott zu stehen.
Apostelgeschichte 10,9-24: Rein und (nicht) unrein
Apg. 10,9-24
Das Verständnis der Juden über rein und unrein, war ein Hinderungsgrund, dass das Evangelium ausgebreitet werden konnte. Denn sie hatten sich gefragt, mit wem darf man Gemeinschaft haben und wer darf Gott nahen.
Die Schilderung hier ist fast wie ein Theaterstück. Durch die Erscheinung über die vierfüßigen Tiere zeigt Gott, dass kein Mensch vom Heil ausgeschlossen werden soll. Es soll kein Unterschied gemacht werden, wem man das Evangelium weitergibt und wer letztlich zu Gott kommen darf.
Was Gott gereinigt hat, soll der Mensch nicht gemein machen oder nennen (Bedeutung hier: gemein = kultisch unrein). Oft machen wir es anders herum, dass wir Dinge von uns aus als rein und unrein einstufen und uns nicht dafür interessieren, wie Gott darüber denkt.
Jeder, der die Gerechtigkeit Gottes wirkt, ist angenehm vor Gott.
Oftmals weiß man Dinge intuitiv bzw. man kann erkennen, was der Wahrheit entsprechen muss (V. 22).
Was macht rein und unrein? Gott hat gewisse Dinge verboten, deshalb waren diese Dinge unrein. Wieso hat Gott das gemacht? Ein Grund könnte sein, dass die Israeliten nicht mit den anderen Völkern Gemeinschaft haben sollten, z.B. bei Festgelagen, gemeinsames Mahl, Tischgemeinschaft → Trennung. Aber diese Trennung wird nun aufgehoben, denn Gemeinschaft mit Gott wird in Jesus allen Menschen ermöglicht (V. 28).
Gott führt verschiede Personen passgenau und gibt jedem die Information, die derjenige nötig hat, aber nicht mehr. → Perfektes Timing und erstaunliche Geschmeidigkeit im Miteinander.
Apostelgeschichte 10,25-33: Petrus kommt zu Kornelius
Apg. 10,25-33
Gott fordert auf zu folgen und nicht zu zweifeln. Gott führt, hat Nachsicht und überfordert nicht.
V. 28: Gott hat sich ein Volk des Eigentums erwählt. Er hat es sich abgesondert, wodurch es bewahrt bleiben soll. Aber wir müssen sehen, dass Gott allen Menschen den Zugang zu sich ermöglicht hat. Er möchte, dass alle Menschen zu ihm kommen.
Bedeutung des Namens Simon: Erhörung. Gott hat gesehen und erhört. "Dein Gebet ist erhört, und deiner Almosen ist gedacht worden vor Gott" (V. 31): Offensichtlich hat er dies wirklich aufrichtig für Gott getan. Es war nicht wie das Rühmen in Röm. 2,17, sondern es war eine aufrichtige Hingabe.*) → Beten wir so und mit solch einer Gesinnung, dass Gott unser Gebet erhören kann?
*) Auch Petrus zeigt hier diese Gesinnung, dass er Gott nicht für sich und die Juden selbst zurückbehält, sondern dass er ohne Widerrede hingeht. Und dass er sich nicht selbst für etwas besseres hält, sondern dass er sich im rechten Licht sieht (V. 25)
Apostelgeschichte 10,34-43: Zeugnis über Jesus
Apg. 10,34-43
Petrus gibt Zeugnis von Jesus als jemand, der umherging und wohltat und alle heilte, die vom Teufel überwältigt waren. Hiermit spannt er den Bogen zu Kornelius. (s. a. V. 42)
Jeder, der Gott fürchtet und Gerechtigkeit wirkt, ist Gott angenehm (V. 35). Jeder, der an Jesus glaubt, wird durch seinen Namen Vergebung der Sünden empfangen (V. 43).
Ein zentraler Abschnitt über das Thema Absonderung, Heiligkeit. Wenn die Grenzen zwischen Jude und Heide (rein/"unrein" bzw. heilig/"unheilig") nicht mehr gelten, welche Grenzen gelten dann?
V. 35: Es kommt darauf an, wie man Jesus behandelt. Dort verläuft die Grenze.
V. 41: Gott hat sich nicht allen, sondern nur einigen gezeigt - die mit ihm gegessen und getrunken haben.
V. 42: Jesus als Richter anerkennen.
Apostelgeschichte 10,44-48: Die Gabe des Heiligen Geistes für die Nationen
Apg. 10,44-48
Menschen aus den Nationen werden zur Gemeinde hinzugetan. Als äußeres Zeichen wird der Heilige Geist gegeben.
Als Wirkung des Heiligen Geistes wird hier die Sprachenrede erwähnt.
Gott wirkt auf unterschiedliche Weise, vgl. z.B. bei den Samaritern wurden die Hände aufgelegt (Apg. 8). Hier kommt der Heilige Geist ohne eine Handlung vonseiten der Jünger.
Petrus konnte seine Rede nicht fertig bringen, da sendet Gott seinen Heiligen Geist auf die Menschen. Petrus wird hier vom Heiligen Geist "überholt". Dies war sehr wichtig, da ihm im folgenden Abschnitt der Vorwurf gemacht wird, dass es übereilt gehandelt hat, die Heiden zu Taufen.
Gibt es Gründe, dass man diese Menschen nicht taufen sollte? (vgl. Apg. 8, Kämmerer aus Äthiopien)
➔ Lasst uns offen sein für das, was Gott sagt und tut. Wir sollten dem Wirken Gottes nicht im Wege stehen.
Kapitel 11: Heiligkeit (s. a. vorherige Abschnitte)
Apostelgeschichte 11,1-18: Vorbildliche Konfliktlösung
Apg. 11,1-18
Der Bericht hier ist ausführlicher als der im vorherigen Kapitel. Wieso zählt Lukas es hier zum zweiten Mal auf?
Bei den Gläubigen gab es erst einmal einen Vorwurf. Schön, dass Petrus sich die Zeit nimmt, es ihnen erklärt, was passiert ist, und sie "abholt"/"mitnimmt". → Es ist vorbildlich, wie mit dem Konflikt hier vorgegangen wird: Sachliches Schildern von Fakten und aufzeigen, was Gott getan hat.
Vorbildlich wie Petrus agiert (siehe u.a. seine demütige Haltung in V. 17)
Diejenigen, welche zunächst mit Petrus gestritten haben, haben zugehört, es nachher verstanden, es akzeptiert und Gott verherrlicht.
Es ist auch schön zu sehen, wie Petrus anfängt zu reden und sich vermutlich viel vorgenommen hat, was er ihnen alles verkündigt. Doch während er noch redet, wirkt Gott bereits (s. Kapitel 10).
Apostelgeschichte 11,19-26: Ausbreitung des Evangeliums / Vorbildliches Anleiten
Apg. 11,19-26
V. 19 (vgl. Apg. 8,1): Wenn man dies hier so liest, könnte man meinen, dass Stephanus schuld an der Bedrängnis und Zerstreuung wäre, als ob er negativ aufgefallen wäre oder unvernünftig gehandelt hätte. Aber das Gegenteil ist der Fall: Stephanus war voller Weisheit und hat viel Gutes gewirkt (vgl. Apg. 6,8+10). Aber nicht allen Menschen schmeckt die Wahrheit.
Das Wort, das Evangelium, wird verbreitet: zuerst in Jerusalem (Apg. 2-7), dann in Judäa und Samaria (Apg. 8-10) und jetzt in anderen Ländern im Mittelmeerraum - zunächst nur unter den Juden, aber dann ebenfalls unter den Griechen. "Normale" Leute haben hier das Evangelium weitergegeben, nicht die Apostel. Wir kennen ihre Namen nicht, aber sie haben für Gott gewirkt. Gott ist am Wirken.
V. 23a: Es ist eine Freude, wenn man die Gnade Gottes im Leben anderer sehen kann, nicht nur, wenn man sie selbst empfängt.
Der Glaube wird mehrmals hervorgehoben (V. 21+24).
Barnabas betont und ermahnt die Menschen, "mit Herzensentschluss bei dem Herrn zu verharren" (V. 23b): Mit Entschiedenheit, Glauben, Gehorsam in der Gegenwart Gottes bleiben. Es wird hier nicht gesagt, bei Jerusalem, bei den Aposteln und noch nicht einmal bei der Lehre der Apostel oder Ähnlichem zu bleiben. → Braucht es einen menschlichen, "politischen" Kopf bei dieser Begegnung? Christus ist das Haupt und der Mittler.
Barnabas geht hin und holt Saulus. Sie sind ein Jahr dort. Die Gemeinde wird aufgebaut. → Barnabas wird für Saulus zum Mentor oder zumindest zu einem Freund und Begleiter (vgl. Apg. 9,27). Auf der anderen Seite war Saulus ihm sicherlich eine große Hilfe.
Apostelgeschichte 11,27-30: Funktionierende Gemeinde / Der Empfänger wird zum Geber
Apg. 11,27-30
Eine funktionierende Gemeinde: Verharren beim Herrn, Austausch der Gaben, gegenseitige Ermutigung.
Zwar war nicht Jerusalem ihr Zentrum (Verzicht auf Zentralismus, s. vorheriger Abschnitt), aber doch gab es eine enge Verbundenheit zu den Geschwistern dort. Es ist sogar genau anders herum: Jerusalem ist der Empfänger der Gaben. Es ist nur recht, wenn diejenigen, durch die der geistliche Segen ausgeteilt wurde, Empfänger an den materiellen Gütern sind (siehe Kor.).
Vermutlich kam Lukas, der Schreiber der Apostelgeschichte, aus Antiochien und hat diese Szenen wohl als Augenzeuge miterlebt.
Klaudius: römischer Kaiser (41–54 n. Chr.)
In Apostelgeschichte 11 sehen wir, wie vorbildliche Menschen sich für den Herrn engagieren, wodurch Menschen zu Jesus Christus finden und Gott verherrlicht wird.
Im nächsten Kapitel tritt Herodes auf - misshandelnd, tötend, erbittert, überheblich, als wäre er ein Gott - und er wird vom Volk geehrt. Aber wie ist sein Ende (s. Apg. 12,23)!?
Kapitel 12: Verfolgung geht weiter - Frage der Obrigkeit
Apostelgeschichte 12,1-11: Hinrichtung des Jakobus / Gefangennahme des Petrus
Apg. 12,1-11
Herodes war von Klaudius eingesetzt. Die Verfolgung lebt auf. Den Juden gefällt es. Es gibt den nächsten Märtyrer: Jakobus, den Bruder des Johannes (vgl. "ihr werdet den Kelch trinken, den ich trinke", Mk 10,39)
Petrus wird gefangen genommen und schwer bewacht. Wegen der Festtage hat man ihn nicht sofort hingerichtet.
Petrus schläft tief. Er vertraut auf Gott und ist deshalb ruhig - vielleicht auch in Erinnerung an die Verheißung "wenn du alt geworden bist" (Joh. 21,18) - und damals war Petrus noch relativ jung.
Für Petrus wird anhaltend gebetet. Gebet bewirkt viel! Wobei sicherlich auch für Jakobus gebetet wurde. Aber Gott hatte andere Pläne.
In diesem Kapitel stellt sich die Frage: Welche Rolle hat die Obrigkeit? Zur Zeit Moses: Sie sind eingesetzt, um Ordnung, Reinheit und Heiligkeit zu bewahren. Wie sollten sich die Menschen gegenüber der Obrigkeit verhalten? "Jede Obrigkeit ist von Gott verordnet" (Röm. 13,1) - der gleiche Petrus, der hier gefangen genommen wurde, fordert uns in 1. Petr. 2,13-14 auf, den Obrigkeiten gehorsam zu sein.
Apostelgeschichte 12,12-17: Petrus nach seiner Befreiung
Apg. 12,12-17
Petrus erkennt, dass er nicht geträumt hat, sondern dass seine Befreiung aus dem Gefängnis durch einen Engel des Herrn Realität ist. Er kommt zu dem Ort, wo sich einige der Gläubigen wohl regelmäßig getroffen haben und auch er schon oft war.
Es werden hier einige Namen genannt:
Maria, die Mutter des Johannes Markus: Wie wurde Johannes Markus wohl geprägt, dadurch dass sich die Glaubensgeschwister im Haus seiner Mutter versammelt haben und er somit immer mit dabei war. Später wird er als nützlich zum Dienst bezeichnet (2. Tim. 4,11).
Die Magd Rhode: Was mag es wohl bedeuten, dass sie hier namentlich erwähnt wird? Zum einen konnte man sie als Zeugin dieses Ereignisses befragen. Zum anderen sehen wir, wie Gott in der Bibel als jemand beschrieben wird, dem jeder einzelne Mensch wichtig ist: er kennt jeden mit Namen (Vgl. Joh. 10,3; 2. Mo. 33,17).
Wenn Gott uns in aussichtlosen Situationen führt und aus solchen errettet, ist das ein Grund zum Staunen und zur Freude.
Petrus fordert die Personen aus dem Haus auf, davon den Brüdern zu berichten - zur Ermutigung und damit sie nicht mehr um Petrus besorgt sein müssen. Erst danach macht sich Petrus auf und zieht fort (vgl. Apg. 16,40).
➔ Diese Verse geben uns einen Einblick, wie wichtig die Gemeinschaft unter den Glaubensgeschwistern ist: Um gemeinsam vor Gott zu treten (u.a. um ihre Anliegen vor ihn zu bringen und um sich gegenseitig sowohl in der Lehre als auch persönlich zu erbauen).
Apostelgeschichte 12,18-25: Ende des Herodes Agrippa I.
Apg. 12,18-25
Wie hat das Leben des Herodes geendet!? Er hatte sich als Gott aufgespielt. Aber Gott wird seine Ehre niemand anderem geben. (Jes. 48,11)
V. 24: Ungeachtet der Umstände, ob sie positiv sind (vgl. Apg. 6,7) oder negativ (wie in diesem Kapitel), breitet sich das Wort Gottes aus. Gottes Wort wird nicht leer zurückkommen, sondern ausrichten, wozu es gesandt ist (Jes. 55,11).
V. 24 → siehe Kommentar zu Apg. 6,7.
Kapitel 16: Führung
Apostelgeschichte 16,1-5: Timotheus begleitet Paulus
Apg. 16,1-5
V. 4: Bezug zu Kapitel 15. Die Beschlüsse der Apostel - das zentrale Thema ihrer Reise.
Apg. 15,1 - Die falsche Lehre über Beschneidung. Und doch macht Paulus genau das: Er beschneidet Timotheus. Aber wieso? Er will die Juden nicht vor den Kopf stoßen. Aber man muss ganz klar differenzieren, dass Beschneidung keine Vorbedingung für Errettung ist.
Apostelgeschichte 16,6-12: Führung durch den Heiligen Geist
Apg. 16,6-12
Beginn eines neuen Abschnitts: Das Evangeliums kommt nach Europa. Zuvor ging es um Errettung (in primitiver Form). Hier geht es um Verkündigung des Evangeliums in einer kultivierten Welt.
Leitung des Geistes. → Leitung im Leben - ein großes Thema.
Gegenpol zum Heiligen Geist ist Wahrsagerei (siehe nächste Abschnitt).
Apostelgeschichte 16,13-19: In Philippi - Bekehrung der Lydia
Apg. 16,13-19
Verderptheit in der kultivierten Welt: Der Geist der Welt beherrscht die Herzen der Menschen. Es geht viel um Reichtum.
Die Magd mit dem Wahrsagegeist heißt Paulus und seine Mitarbeiter "willkommen". Paulus lässt es einige Tage über sich ergehen (V.18).
Lydia, die erste Person, die hier gläubig wird oder zumindest erfahrt sie das Evangelium. Was man von ihr liest, ist, dass sie schon vorher an Gott geglaubt und ihn angebetet hat (V. 14). Gott hat ihr Herz geöffnet, sodass sie aufmerksam auf die Worte des Paulus gehört hat. → Gottes Wort wird verkündigt und aufgenommen, unabhängig der Umstände.
Das Problem der Aussage der Frau war, dass sie bekannt war als Wahrsagerin. Jesus hat auch des Öfteren die bösen Geister ausgetrieben, die ihn vorher als Sohn Gottes kundgetan haben. → Der Teufel verkleidet sich als Engel des Lichts.
➔ Der Herr gebe uns den Geist der Unterscheidung, um erkennen zu können, wo Gott spricht und wo nicht.
Apostelgeschichte 16,20-34: In Philippi - Bekehrung des Kerkermeisters
Apg. 16,20-34
Konfrontation des Christentums mit dem Heidentum. Der Wohlstand, der Gewinn, war hier in Gefahr. Hier tritt die dortige höchste Autorität auf: die Obersten der Stadt.
Wovon müssen diese Menschen hier errettet werden? Nach dem Erdbeben stürtzt der Kerkermeister völlig aufgelöst in die Zelle des Paulus und Silas und fragt, wie er errettet werden kann. Äußerlich sah das Leben in Philippi top aus. Die Menschen wollten die Ruhe wahren. Aber innerlich hatten sie keinen echten Frieden.
Paulus und Silas wurden geschlagen und ins Gefängnis gesteckt. In ihrer Zelle singen sie Loblieder. → Zu diesen Leuten schreibt Paulus den Philipper-Brief, den Brief der Freude.
➔ Ungeachtet der Umstände sollte jederzeit ein Loblied auf unseren Lippen sein.
Apostelgeschichte 16,35-40: In Philippi - Freilassung und Abschied
Apg. 16,35-40
Wieso hat Paulus sich nicht schon vorher auf sein römisches Bürgerrecht berufen? Er hatte sich leiten lassen vom Heiligen Geist. Wenn sich Paulus schon früher auf sein Recht berufen hätte, wäre der Kerkermeister vermutlich nicht ins Nachdenken gekommen und errettet worden (vgl. Phil. 3). Außerdem hätte es zu einem Gerichtsprozess geführt, der möglicherweise lange angedauert hätte und vermutlich wären sie dann verurteilt worden (ähnlich wie in Apg. 22). Aber so standen sie am längeren Hebel. → Wann fördert das Verhalten, von seinem Recht Gebrauch zu machen, die Verkündigung des Evangeliums.
Oftmals merkt man es gar nicht, wenn der Heilige Geist führt. Manchmal hat man nur einen Gedanken, den man seinem eigenen Verstand oder seiner Erfahrung zuschreibt, oder ein Gefühl, dass in der aktuellen Situation etwas dran ist oder eben nicht.
Kapitel 17: Wie wird die Welt regiert?
Apostelgeschichte 17,1-9: In Thessalonich
Apg. 17,1-9
Konfrontation des Evangeliums des Christentums mit der zivilisierten Welt. Hier mit der Frage: wie wird die Welt regiert? (V. 6 → V. 31)
Es gibt verschiedene Konzepte, wie man regiert.
Konfrontation mit verschiedenen Gruppen:
Zuerst hat Paulus mit den Juden zu tun Die Juden aus der Diaspora verhalten sich anders als die aus Apg. 1-12: sekularisiert; nicht den Messias erwartend, sondern den "Messias" in sich und im Nächsten erweckend. Paulus erklärt das Wort Gottes. Er stellt Christus als denjenigen dar, wer er wirklich ist und was er durchleiden musste. → Wie oft haben wir mit Menschen zu tun, teilweise sogar mit Christen bzw. sogenannte Christen, die sich im Wort Gottes nicht auskennen.
Als zweite Gruppe treten die Politarchen (Magistrat) auf.
V. 7 fasst es schön zusammen: Ein anderer sei König - Jesus. Das bedeutet Reich Gottes. Jesus regiert und wird den Erdkreis richten (V. 32). Die Menschen werden vor eine Entscheidung gestellt. → Jesus möchte in unserem Leben, in unserem Alltag herrschen. Bei ihm sind wir in den besten Händen.
Apostelgeschichte 17,10-21: Edle Leute / Das Evangelium für alle
Apg. 17,10-21
16 Während aber Paulus sie in Athen erwartete, wurde sein Geist in ihm erregt, da er die Stadt voll von Götzenbildern sah. 17 Er unterredete sich nun in der Synagoge mit den Juden und mit den Anbetern und auf dem Markt an jedem Tag mit denen, die gerade herbeikamen. 18 Aber auch einige der epikureischen und stoischen Philosophen griffen ihn an; und einige sagten: Was will wohl dieser Schwätzer sagen? Andere aber: Er scheint ein Verkündiger fremder Götter zu sein, weil er das Evangelium von Jesus und der Auferstehung verkündigte. 19 Und sie ergriffen ihn, führten ihn zum Areopagund sagten: Können wir erfahren, was diese neue Lehre ist, von der du redest? 20 Denn du bringst etwas Fremdes vor unsere Ohren. Wir möchten nun wissen, was das sein mag. 21 Alle Athener aber und die Fremden, die sich da aufhielten, brachten ihre Zeit mit nichts anderem zu, als etwas Neues zu sagen und zu hören.
Die gottesfürchtigen Menschen aus Beröa nahmen das Wort bereitwillig auf und forschten in den Schriften (V. 11). Sie werden als "edler" bezeichnet. Sehr vorbildlich! Doch auch die edlen und kultivierten Heiden brauchen das Evangelium.
V. 14: "dass er nach dem Meer hin ging": Das Meer ist oft ein Bild für das Völkermeer. Das Meer ist in Bewegung - mal bewegt es sich in die eine Richtung, mal in die andere (vgl. V. 18).
Epikureer: Glück, Wohlfühlen; aber eher egoistisch ausgerichtet - jeder kümmert sich um sich. Dort können sie auch einen Gott nicht brauchen.
Stoiker: Vernunft, Gesetze der Natur (Vorherbestimmung und im Einklang damit lebend), Gemeinwohl.
Paulus bringt die Antworten des Christentums auf die Fragen dieser Leute. Unser Gott hat für alle Menschen und Bewegungen eine Antwort.
Apostelgeschichte 17,22-34: Rede auf dem Areopag
Apg. 17,22-34
Die Götter waren eher die Verbildlichung ihres Denkens. Das, was die Menschen wollten und für gut hielten, haben sie verschiedenen Göttern zugeschrieben. → Heute ist es ähnlich. Siehe zum Beispiel das, was in der Werbung und im Internet zu sehen ist, stellt Idealbilder dar, denen man nacheifert (Wohlstand, Schönheit, Gesundheit).
Wie regiere ich mein Leben? V. 24-25 (entgegen der Denkweise der Epikureer): Gott ist es, durch den alles existiert. V. 29 (entgegen Stoiker): Jeder meint eigene Konzepte bringen zu müssen.
Wie regiere ich mein Leben? Wir sind das Bild Gottes. Wir müssen die Schöpfung so verwalten, dass sie nicht den Bach herunter geht. Was machen die Menschen? Sie versuchen im Hier und Jetzt Dinge zu schaffen, sich teilweise sogar Denkmäler setzen; Dinge, die dem Zerfall ausgesetzt sind. Dem setzt Paulus mit der Auferstehung die Ewigkeit entgegen. → Sammelt euch Schätze im Himmel. Umgang mit den irdischen Dingen: die Dinge im Gebet vor Gott bringen, die christlichen Prinzipien darauf anwenden und in dieser Gesinnung leben.
Kapitel 18: Wie wird die Welt regiert? (2)
Apostelgeschichte 18,1-17: Missionar als Zeltmacher / Unterschied und Trennung
Apg. 18,1-17
Gallio war 58 n. Chr. in Korith. Der Bruder des Gallio war der Philosoph Seneca. Sie waren Stoiker.
Gott ist nicht fern von jedem einzelnen von uns, einer der mitten in unserem Leben ist bzw. sein will. Das hat den Leuten nicht gepasst.
Angst: Paulus scheint hier wohl das "Handtuch werfen zu wollen". Er hatte wohl Angst, weil das Haus des Titius Justus direkt an die Synagoge angrenzt. Gott ermutigt ihn und ruft ihn auf, weiter zu machen. → V. 10: welch eine Ermutigung! Gott ist mit uns. Gott hat überall seine Leute und er kennt seine Herde und wer noch zur Herde dazustoßen wird.
Hier erfahren wir zum ersten Mal, dass Paulus Zeltmacher war. Während der Isthmischen Spiele haben die Leute in Zelten gewohnt. So kam Paulus durch seinen Beruf viel in Kontakt mit den Menschen.
In Rom wurde Religion verbannt (zumindest das Judentum). Ganz anders hier. Gallio interessiert sich nicht für das jüdische Gesetz.
Das Christentum (das Haus des gläubig gewordenen Titius Justus, V. 8) ist Wand an Wand mit der Synagoge. Aber es wird eine klare Trennung gemacht bezüglich der Unterschiede. Paulus verkündigt Christus ganz deutlich. Vermutlich hat er den Juden die Errettung aus Gnade durch den Glauben und nicht durchs Gesetz verkündigt (vgl. V. 13; Röm. 3,28; Eph. 2,8-9).
Apostelgeschichte 18,18-28: Gott verwaltet aus dem Hintergrund
Apg. 18,18-28
Als Paulus aus Korith wegging kam Apollos, welcher zuvor in Ephesus zubereitet wurde. Apollos knüpft an das Werk des Paulus an. (1. Kor. 1: säen und begießen). Jeder hat seine Arbeit gemacht. Zudem sehen wir, dass Gott hier im Hintergrund wirkt, denn wir sehen wie alles wunderbar geführt ist. Die Gemeinde ist ein Organismus, der von oben her regiert und geführt wird, sodass jeder zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort ist.
Apollos wird hier wie ein Spitzengelehrter eingeleitet. Dieser muss sich von einem Zeltmacherehepaar eines besseren belehren.
Priszilla und Aquilla. Die Frau wird hier zuerst genannt. Sie war wohl etwas engagierter. Gott konnte dieses Ehepaar als Team gebrauchen.
Kapitel 19: Reich Gottes (3)
Apostelgeschichte 19,1-10: Versetzt in die himmlichen Örter
Apg. 19,1-10
Ein weiterer Abschnitt, wo wir die Konfrontation des Christentums mit dem Heidentum sehen.
Was ist der Kern des Christentums? Der Weg zum Heil beginnt damit, dass man Erkenntnis der Sünden hat und Gott als Autorität ansieht (Buße; "Taufe der Buße", V. 3). Paulus merkte, dass die Menschen hier noch nicht den Heiligen Geist hatten. Das Christentum bietet eine Tür zu einer anderen Welt. Das besondere Merkmal ist, dass wiedergeborene Christen nicht nur Jesus kennen, sondern dass sie eine Beziehung zu Jesus Christus haben (V. 5+13+17). Dadurch werden sie in die "himmlischen Örter" versetzt (Eph. 2,6).
Gott ist nicht jemand, den man manipulieren kann, sodass er unsere Wünsche erfüllt, sondern er gibt gerne von sich aus - das, was gut für uns ist (Eph. 1,3; Eph. 2,7).
V. 9: Ausbreitung des Glaubens in völliger Trennung von der Synagoge. Der Grundstein der Gemeinde zu Ephesus wurde in der Schule des Tyrannus gelegt. Inmitten des Alltags predigt Paulus über die Dinge des Reiches Gottes (V. 8+10).
Apostelgeschichte 19,11-20: Konfrontation mit den Mächten der Finsternis
Apg. 19,11-20
Höhepunkt der Konfrontation des Christentums mit dem Heidentum: Begegnungen mit der Zauberei (vgl. Eph. 2,2)
Schritte: Hinwendung zu Christus, Eintreten des Christen in die himmlische Welt, d.h. der Mensch lebt in Gemeinschaft mit Gott.
Man sieht eine Überlegenheit des Christentums. Es entwickelt sich von einer Feindschaft dahin, dass sich die Menschen darauf einlassen, aber noch im Hintergrund der feindlichen Mächte (V. 13-14). Diese Menschen hatten überhaupt keine Beziehung zu Jesus, wollen aber seine Macht für sich beanspruchen. Sie wollen ihre Interessen ausleben. → Wir sollten Jesus anerkennen, ihm unterworfen sein und das nicht in der Gesinnung, dass uns Gott zur Verfügung steht, sondern dass wir uns ihm zur Verfügung stellen.
Auf der anderen Seite gibt es auch Dinge aus der Welt, derer wir uns bemächtigen wollen, z.B. Literatur aus der Welt, das Internet, etc.. Wir sollten aber nicht meinen, das wir uns dieser Dinge bemächtigen können. Mit den Mächten dieser Welt sollten wir nichts zu tun haben. Sonst werden wir am Ende selbst zu Schaden kommen (ähnlich wie V. 16).
➔ Lasst uns den Namen Gottes in rechter Weise anrufen (Gebet).
Apostelgeschichte 19,21-40: Der lebendige Gott - ein Gott der Ordnung
Apg. 19,21-40
Hier beginnt ein neuer Abschnitt, der fast bis zum Schluss des Buches geht. Zuvor ging es um die Ausbreitung des Christentums, jetzt um die Bewährung. Dort gibt es drei Tumulte:
1) Hier in Ephesus (Heiden),
2) Kap. 21-22 (Juden),
3) Kap. 27 (kein Tumult, aber ein Unwetter - als Bild der Christenheit, die im globalen Völkermeer hin und her geworfen wird).
Der alte Abschnitt wird abgeschlossen durch: "So wuchs das Wort".
Hier in Ephesus hat Paulus wohl angefangen Briefe zu schreiben und an die Gemeinden zu senden.
Argumente:
1) Es gibt keine Götter, die mit Händen gemacht sind. Gott ist nicht geschaffen. Die Menschen sind geschaffen worden, im Bild Gottes.
2) V. 35: Konfrontation derart, dass es hier etwas gibt, was vom Himmel gefallen ist. → Das Christentum öffnet die Tür zum Himmel.
3x "Versammlung": Die Versammlung des lebendigen Gottes steht in deutlichem Gegensatz zu der Versammlung hier, welche in Verwirrung ist und zwei Stunden lang wie ferngesteuert immer wieder den gleichen Satz schreit. Welch ein Kontrast zur Gemeinde Gottes (vgl. 1. Kor. 14,33+40).
Jesus hat zugesichert, dass die Pforten des Hades sie nicht überwältigen werden (Matth. 16,18).
Parallelstelle 2. Kor. 1,8-20
2. Kor. 1,8-20
Rettung durch einen Menschen, teilweise sogar durch Ungläubige, die Gott benutzt. Der Stadtschreiber beruhigt die Menschen, indem er ihnen klar macht: Die Wahrheit wird sich selbst durchsetzen. Das muss für Paulus wohl eine große Ermutigung gewesen sein. Gottes Wahrheiten bleiben bestehen, egal was die Menschen denken oder mit uns machen. → Vertrauen auf Gott, der die Toten auferweckt.
Gott ist derjenige, der sein Werk führt. Gottes Ratschlüsse kommen zustande. Wir planen oder wollen manchmal Dinge, die sich dann nicht ergeben, aber das ist gut so. Bei Paulus war es bzgl. seiner Reisepläne. → Gottes Handeln ist vollkommen (5. Mo. 32,4)
Kapitel 20: Herzensanliegen - letzte Begegnungen
Apostelgeschichte 20,1-6: Ein paar Stationen der Mazedonienreise
Apg. 20,1-6
Verteidigung des Evangeliums: Aufrechterhaltung des Evangeliums innerhalb der Gemeinde. Paulus gibt sich Mühe, damit das Evangelium gut durch die Zeit kommt.
Zu der Zeit dieses Abschnitts schrieb Paulus den 2. Koritherbrief; es wird die Bereitwilligkeit zum Geben derer aus Mazedonien genannt. V. 3: In diesen drei Monaten schrieb Paulus den Römerbrief; dort wird Mazedonien und Achaja genannt.
Paulus nimmt die Gaben der Gemeinden auf seinen Reisen mit nach Jerusalem. Es begleiten ihn Männer aus diesen Gemeinden, u.a. auch zum Schutz vor Räubern, etc. Diese Gaben sind ein deutliches Zeichen der Einheit der Heiden-Christen mit den Juden-Christen.
Geld ist immer ein heikles Thema. Lukas vermeidet es hier zu nennen.
Lukas, der zuletzt in Kapitel 16 aufgetreten ist, ist am Ende der Mazedonienreise wohl wieder dabei (V. 5). In dieser Zeit blieb Lukas vermutlich in in Philippi/in Mazedonien. Das müssen etliche Jahre gewesen sein. Im Philipperbrief sieht man, dass die Philipper gut unterwegs waren. Das ist wohl sehr dem Lukas zu verdanken. Aber hier wird es nur beiläufig erwähnt bzw. fast ganz verschwiegen.
Apostelgeschichte 20,7-16: Wach sein / im Licht wandeln
Apg. 20,7-16
13 Wir aber gingen voraus auf das Schiff und fuhren ab nach Assos und wollten dort den Paulus aufnehmen; denn so hatte er es angeordnet, da er selbst zu Fuß gehen wollte. 14 Als er aber in Assos mit uns zusammentraf, nahmen wir ihn auf und kamen nach Mitylene. 15 Und als wir von da abgesegelt waren, kamen wir am folgenden Tag Chios gegenüber an; am anderen Tag aber legten wir in Samos an und kamen am folgenden Tag nach Milet; 16 denn Paulus hatte sich entschlossen, an Ephesus vorbeizufahren, um nicht veranlasst zu werden, in Asien Zeit zu versäumen; denn er eilte, um, wenn es ihm möglich wäre, am Pfingsttag in Jerusalem zu sein.
Paulus ist geleitet davon, die Spenden nach Jerusalem zu bringen. Er möchte bis Pfingsten, am Fest der Einheit, dort sein. Er ist in Eile und doch wartet er sieben Tage. Wahrscheinlich wollte er noch mit den Gläubigen dort das Brot brechen.
Paulus ahnt, dass er sie nicht mehr sehen wird und dass sein Dienst zu Ende geht.
Der Jüngling saß an der Grenze zwischen dem Licht (hier dem beleuchten Obersaal) und der Finsternis (die Nacht draußen). → Dieser Jüngling ist ein Bild für die Gemeinde, v.a. für die nächste Generation. → Eph. 5,8-17
Paulus umarmt den Jüngling. Er macht sich eins mit ihm. Paulus lässt sich nicht beirren, sondern predigt ruhig weiter. → Ein Beispiel für uns, wie man mit den jungen Leuten in der Gemeinde, aber auch generell mit uns selbst, umgeht.
➔ Wache auf (vgl. Eph. 5,14)! Geh in die Stille.
Apostelgeschichte 20,17-28: Abschiedsrede (1) - drei Kernpunkte des Christentums
Apg. 20,17-28
Ähnlich wie am Lebensende Josuas, hält Paulus hier eine Abschiedsrede, weil er die Ältesten aus Ephesus nie mehr sehen wird. Paulus legt sein Lebenswerk in ihre Hände. Er tut kund, was ihm wichtig ist:
Die notwendigen Dinge: Buße und Glaube an den Herrn Jesus. Buße bedeutet eine Änderung unserer Einstellung. Sündenbekenntnis ist ein Teil davon, ebenso wie die Abkehr von anderen "Göttern" und einem Ich-zentrierten Leben (Egoismus). Dann wird das Evangelium groß in unserem Leben. Dessen Botschaft lautet: Hinter dem Blut Jesu sind wir sicher, wir haben Beziehung mit Gott - und dürfen uns Gottes rühmen (Röm. 5).
Reich Gottes: Der Herrschaftsbereich Jesu soll ausgebreitet werden in unserem Leben an unserem Leib, in unserem Umfeld (Arbeit, etc.) und in unseren Familien.
Die Versammlung Gottes, erworben durch das Blut seines eigenen. Es geht hier um die ureigensten Wünsche Gottes. Gott hat sein wertvollstes gegeben - sein eigenes Blut. Er hat uns von der Erde in den Himmel versetzt.
Gottes Ratschluss (V. 27)
Paulus zeigt in seinem Dienst, die Gaben nach Jerusalem zu bringen, dass die Einheit von Juden und Heiden möglich ist, richtig ist und wichtig ist. Sie sind ein Leib in Christus (vgl. Eph. 3).
Der Hinweis des Heiligen Geistes auf das, was Paulus in Jerusalem zu erwarten hat, lässt uns schließen, dass Gott von Paulus nicht gefordert hat, sich diesen Bedrängnissen und Fesseln hinzugeben. Wenn Paulus doch geht, soll er es nicht deshalb tun, weil er sich von Gott dazu verpflichtet fühlt, sondern freiwillig. Paulus achtet sein Leben nicht der Rede wert. Sein Werk und die Vollendung desselben, ist ihm kostbarer.
Apostelgeschichte 20,29-38: Abschiedsrede (2)
Apg. 20,29-38
Düsterer Ausblick der Gemeinde. Es gibt nicht nur Angriffe von außen, sondern von innen: durch falsche Lehre. → Ein Mittel dagegen: Paulus zeigt sich als Vorbild. Er war nicht nur Gelehrter, sondern er hat mit harter Arbeit seinen Unterhalt als Zeltmacher verdient. → Bodenständigkeit
V. 32: "Und nun befehle ich euch Gott und dem Wort seiner Gnade, das die Kraft hat, aufzuerbauen und ein Erbe unter allen Geheiligten zu geben": Das Wort, welches hier verwendet wird, bedeutet "anbefehlen" und zwar wir, dem Wort Gottes. Wir werden dem Wort Gottes übergeben und von ihm umschlossen. Es ist einerseits schon so, dass wir das Wort Gottes studieren und erarbeiten. Andererseits werden wir vom Wort Gottes getragen, wie auf einem Fluss, der uns trägt und mitnimmt. → Das Wort Gottes einfach auf sich wirken lassen.
V. 35: Ein Zitat aus dem Leben Jesus: "Geben ist seliger als nehmen". Gott ist uns in diesem das beste Vorbild. Eine Notiz am Rande: Dieses Zitat finden wir nicht in den Evangelien wieder; vgl. Joh. 21,25: Über Jesus hätte viel mehr geschrieben werden können.
Kapitel 21: Unterschiede und Einheit
Apostelgeschichte 21,1-14: Vorbilder mit Überzeugung und Einsatz
Apg. 21,1-14
V. 5, wie in Apg. 20,36: Niederknieen, um zu beten. Die Entwicklung in der Apostelgeschichte ist so, dass man sieht, wie Gottesdienst mehr und mehr unabhängig geworden ist von Umständen oder Örtlichkeiten. Er wurde teil des Alltags.
Tyrus (viel im Buch Hesekiel erwähnt)
Philippus, der gesandt war zum Dienst an den Witwen (Apg. 6,5), tut hier einen geistlichen Dienst als Evangelist (s. a. Apg. 8). Dieser Eifer und dieser Geist ist auf seine Töchter übergeschwappt.
Wie ist das Verhalten des Paulus hier zu werten? Schon in Apg. 20,22 wurde dem Paulus klar, was ihn in Jerusalem erwarten würde. In den Versen 4 und 11 wird Paulus nochmal gewarnt. → Die Freiheit des Gewissens: Wie gehen wir mit den Überzeugungen anderer um!? Für Paulus war es sehr wichtig, die Gaben nach Jerusalem zu bringen. Gott hat dies nicht von ihm verlangt. Paulus hat es freiwillig, aus Überzeugung und aus Lieben zu den Juden und Heiden gemacht. (siehe auch Kommentar zu Apg. 20,22) → Das Christentum geht weit über die Frage hinaus, was erlaubt ist und was nicht. Die Liebe (zu den Geschwistern und zum Herrn) ist ein Kernpunkt unseres Handeln. Wir dürfen mit Überzeugung und Freude unseren Weg beschreiten.
Wie hier bei Paulus, gibt es oftmals nicht den einen richtigen Weg. Paulus hätte sich anders entscheiden können. Beides wäre nach Gottes Willen gewesen (V. 14 und die Verse wo der Heilige Geist auf das Schicksal in Jerusalem hinweist bzw. sogar warnt).
Apostelgeschichte 21,15-26: Umgang mit unterschiedlichen Überzeugungen
Apg. 21,15-26
Verteidigung des christlichen Glaubens innerhalb der christlichen Gemeinschaft: wie gehen wir mit unseren Überzeugungen um, die andere nicht teilen? Es geht hier nicht um grundlegende Glaubensthemen, sondern um Gewissensfragen → Röm. 14, u.a. die Verse 2, 15, 21 sowie Röm. 15,1ff.
Einerseits nimmt Paulus auf die Anderen Rücksicht und respektiert ihre Einstellung. Andererseits verlangt er dies auch von ihnen (Apg. 21,13).
Die Gläubigen aus Jerusalem haben die Gabe, die Paulus mitgebracht hat, falsch verstanden. Die Botschaft, dass er die Einheit von gläubig gewordenen Juden und Heiden damit ausdrücken will, kam nicht an (→ ein Leib in Christus). Paulus erkennt aber, dass die aus Jerusalem es noch nicht verstehen - vielleicht, dass sie noch nicht so weit sind -, und so geht er auf ihren Vorschlag ein, ohne sich groß zu erklären.
Eine Reaktion wie die der religiösen Welt und wie die der Ungläubigen in Ephesus (d.h. in Tumulten), sieht man hier unter den Gläubigen nicht. Die Gläubigen halten Frieden und sind gemeinsam unterwegs, trotz unterschiedlicher Meinungen.
Apostelgeschichte 21,27-40: Hass in der Welt / Einheit in Christus
Apg. 21,27-40
Falscher, fanatischer "Gottesdienst": Am Anfang der Apostelgeschichte haben die Juden noch Argumente vorgebracht und sie zumindest vor den Hohen Rat geschleppt. Hier ist es tumultartig wie in Ephesus (vgl. u.a. Apg. 19,32).
Gal. 4,8-9: Eine Rückkehr zum Gesetz, so wie die Juden es verstanden haben mit Beschneidung und weiterem, ist wie eine Rückkehr zum Heidentum ("wieder zu den schwachen und armseligen Elementen, denen ihr wieder von neuem dienen wollt")
Die Zwischenwand der Umzäunung am Tempel ist ein Ausdruck des Hasses. Diese Trennung, welche die Juden etabliert haben, war der Streitpunkt (V. 28). Paulus geht darauf nochmal in Eph. 2,13-16 ein. Paulus verkündigt die Einheit in Christus.
Sikarier = Nachfolger einer römischfeindlichen jüdischen Sekte, die typischerweise kleine Dolche trugen und bei Festen und ähnlichem Menschen hinterhältig erstochen haben ('Meuchelmörder'). Man sieht hier, wie die Menschen vom Hass und Fanatismus geprägt sind und dementsprechend handeln.
Paulus wurde stark verprügelt, sodass die Soldaten ihn tragen mussten. In diesem Zustand rappelt sich Paulus auf und hält eine Rede, in der er klare Worte spricht. Mehr dazu im nächsten Abschnitt (Kap. 22)
Kapitel 22: Verteidigungsrede des Paulus
Apostelgeschichte 22,1-11: Gottes Stimme vernehmen
Apg. 22,1-11
Diese Rede war Paulus ein Anliegen, um seinen Brüdern und Vätern Zeugnis abzulegen. Einige kannten ihn sicherlich von früher. Er hatte die Worte an seine Zuhörer adressiert. Mit seiner Wortwahl passt er sich ihnen an, um sie zu erreichen. Er rechnet nicht mit ihnen ab, d.h. kritisiert oder verurteilt sie nicht, sondern will eine Brücke bauen.
Die Bekehrungsgeschichte wird dreimal genannt: Apg. 9, hier und später bei König Agrippa. Er scheint immer größer von diesem Licht zu reden. Zunächst wird von einem Licht aus dem Himmel berichtet, das ihn umstrahlte (Apg. 9,3). Hier spricht er von einem großen, hellen Licht (V. 6). Bei der Rede an König Agrippa redet er von einem Licht, das den Glanz der Sonne übertraf (Apg. 26,13). → Paulus kommt mehr und mehr ins Staunen im Laufe seines Lebens, da er Gott immer tiefer erkennen darf. Dies scheint sein Wesen und Handeln zu verändern, sodass er seinen Verfolgern freimütig und voll innerem Frieden und Freude in Liebe begegnet.
Wir dürfen Gottes Reden verstehen. Für andere klingen sie wie ein Donnern bzw. allgemein gesagt, verstehen sie es nicht. Wie gut, dass wir Gott verstehen dürfen, denn er hat uns etwas zu sagen, wichtige Dinge über ihn und unser Leben. Hierbei gibt es verschiedene Seiten: Einerseits ist es wichtig und auch unser Wunsch, Jesus im Laufe unseres Lebens mehr kennen und verstehen zu lernen. Andererseits geht es darum, ihm zu dienen. Beides ist wichtig. Das "Was soll ich tun" ergibt sich aus der Erkenntnis des Herrn, dem "Wer bist du, Herr".
➔ Wie siehst du die anderen und wie redest du mit ihnen? Sieh sie mit den Augen der Liebe Gottes an und "hole sie dort ab", wo sie stehen, d.h. sprich zu ihnen so, dass sie es verstehen können.
➔ Was hat dir Gott heute zu sagen? Höre hin und lebe danach.
Apostelgeschichte 22,12-21: Distanz zur Sünde halten
Apg. 22,12-21
Paulus wollte denen, mit denen er früher zu tun hatte, Zeugnis geben. Diese wollten es aber nicht wahrhaben, was Paulus ihnen kundtat. Sie versuchen ihn mehrmals umzubringen (siehe z.B. in der Anfangszeit nach seiner Bekehrung: Apg. 9,23-31). Gott hatte Paulus noch für einen wichtigen Dienst unter den Heiden vorgesehen und ruft ihn daher mit Dringlichkeit auf, von dort rasch zu verschwinden (V. 18+21). → Der entscheidene Weg ist der, den Jesus uns vorzeichnet.
Auch in geistlicher Hinsicht ist es erforderlich sich vom Alten zu trennen und Abstand zu halten. Die Kleider (V. 20) sind ein Zeichen für die äußere Erscheinung eines Menschen und für seinen Wandel. Paulus hat das Verhalten derer, die Stephanus umbrachten, damals in der Zeit seiner Unwissenheit gebilligt. Jetzt will er sich von diesem Verhalten distanzieren - so wie man Kleider ablegt (Kol. 3).
Hananias hat eine klare Botschaft an Paulus: Lass dich taufen. Taufe bedeutet, sich zum Herrn zu bekennen und in seine Nachfolge zu treten. Die Taufe ist ein Zeichen, die Sünden abwaschen zu lassen. Es geht hier nicht um Vergebung, sondern um ein Abwaschen, d.h. die Sünde und das sündige Verhalten, die wie ein Kleidungsstück an dir haften, sollen abgelegt und abgewaschen werden. Man verurteilt das alte, sündige Leben und hält Distanz.
Apostelgeschichte 22,22-30: Motive
Apg. 22,22-30
Ab Apostelgeschichte 21 geht es darum: "Wie verhält sich das Christentum und man persönlich mit Gewissensfragen der anderen?" Paulus zeigt ebenfalls, dass er von seinen Gewissensentscheidungen Gebrauch macht. → Gewissensfragen: Was könnte sich der andere dabei gedacht haben? Gibt es vielleicht Überlegungen im Hintergrund, die uns nicht bekannt sind? Wir sollten uns kein vorschnelles Urteil bilden.
Paulus ist in dieser Lage, weil er die Gaben der Gemeinden bringen wollte. Damit wollte er die Einheit der Heiden-Christen mit den Juden-Christen zeigen.
Kleider: Ein Zeichen für gesittetes Verhalten. Man sieht, wie die Gesellschaft hier ihre Maske verliert. Staub: Ein Zeichen für Tod. → Dieses deutet zudem darauf hin, dass der alte Gottesdienst ausgedient hat.
Römisches Bürgerrecht: In Apg. 16 hat Paulus nicht davon Gebrauch gemacht, als er geschlagen wurde, sondern als es um die Zukunft der Gläubigen geht. Jetzt beruft sich Paulus darauf, um zu überleben, damit er noch weiter wirken kann. In der Zeit seiner Gefangenschaft hat er sicherlich noch oftmals die Gelegenheit gehabt, mit Glaubensgeschwistern zu reden. → Wir wirken, d.h. wir entscheiden uns, Dinge zu sagen oder zu tun. Dabei bewirkt Gott vieles. Entscheiden wir uns für Dinge, weil wir etwas für uns selbst erhoffen oder haben wir andere Motive? Welche Wirkung verbindet Gott mit dem, was wir tun.
Kapitel 23: Paulus zurück in Jerusalem
Apostelgeschichte 23,1-11: Mit gutem Gewissen vor Gott
Apg. 23,1-11
Paulus spricht zu Unrecht hart gegen den Hohen Priester, denn von dem Obersten soll man nicht schlecht reden. Paulus erkennt dies an. Wir sehen, dass Paulus es nicht absichtlich gemacht hat. Hat Paulus möglicherweise schlecht gesehen, dass er ihn nicht erkannt hat? → Wie schnell reden wir schlecht über andere? Wir sollten zugeben, wenn wir Fehler machen.
Paulus möchte hier nochmal eine Brücke bauen, indem er das Gewissen anspricht. Er zieht die Pharisäer auf seine Seite, indem er ihnen klar macht, dass sie etwas gemeinsam haben. Es ist strategisch nützlich, erst die Menschen über die Gemeinsamkeiten anzusprechen und dann klar zu zeigen, wo die Unterschiede sind und wieso wir es anders sehen. Zwischen den Zeilen steht eine Botschaft an beide Gruppen, Pharisäaer und Sadduzäer. Es war nicht die Absicht, Zwiespalt zu sähen. Ebenso argumentiert er nicht so, dass er dadurch eher wieder freigelassen wird. Er bemüht sich die Menschen für das Evangelium zu gewinnen. → Geschick im Umgang mit Menschen.
Der Herr ermutigt Paulus durch die Zusicherung, dass er noch nicht jetzt in Jerusalem sterben wird, sondern nach Rom kommen wird. Gott steht ihm bei und will ihn noch gebrauchen.
Apostelgeschichte 23,12-35: Gottes Plan wird ausgeführt
Apg. 23,12-35
Anschlagspläne und das damit in Verbindung stehende Gelübde. Gott hat noch Pläne mit Paulus (V. 11). Deshalb führt er es so, dass der Neffe des Paulus von dem Anschlag erfährt und Paulus deshalb in Sicherheit gebracht wird.
Früher haben wir gelesen, dass die Verwandten des Paulus sich von ihm abgewendet haben. Hier sehen wir, dass sie doch in gewisser Weise zu ihm standen. Dass er umgebracht wird, hatte er wohl in ihren Augen nicht verdient.
Wir sehen hier eine Welt, die von Administration, von Verwaltung, geprägt ist. Wenn man dies auf unsere Situation bezieht, könnte man es mit unserer Arbeitwelt vergleichen. Das Christentum ist vernünftig, vorbildlich, sodass sogar der römische Rechtsstaat nichts dagegen einzuwenden hat.
Einerseits sehen wir eine gewisse Korruption und Willkür unter den römischen Regenten. Andererseits sehen wir, wie es unter ihnen einige Menschen gibt, die dem Paulus und dem Christentum wohlgesonnen sind und sogar alles nur denkbar Mögliche in die Wege leiten, um Paulus zu schützen (200 Soldaten, 70 Reiter, 200 Lanzenträger).
➔ Gott hat seine Hände im Spiel. Er wirkt in unserem Leben. Nach seiner Vorsehung werden die Dinge laufen.
Kapitel 24: Prozess um Paulus
Apostelgeschichte 24,1-9: Manipulative Anklage
Apg. 24,1-9
Diese Anklage gegenüber Paulus erinnert uns an den Prozess um Jesus. Unterschied: Paulus soll dies überleben, um nach Rom zu gelangen. Jesus musste sterben, um für unsere Sünden zu bezahlen.
Tertullus: Man wählt einen professionellen Redner, das Thema zu präsentieren. → schmeichelnd, manipulativ
V. 7: Lysias hatte ihnen Paulus nicht mit Gewalt entrissen. Sie waren es, die dem Paulus Gewalt angetan haben. → Verdrehung der Fakten
Anklagepunkte: Sie werfen Paulus vor …
… eine Pest zu sein,
… unter den Juden eine Aufregung (Tumulte) zu verursachen,
… der Sekte der Nazoräer anzugehören → Anklage wegen dem, wer er ist, und nicht, was er getan hat,
… den Tempel zu entheiligen → Sie beschuldigen ihn u.a. für Dinge, die er nicht getan hat, auch wenn man es vermuten könnte (Apg. 21,28-29).
Apostelgeschichte 24,10-27: Paulus spricht erneut das Gewissen an
Apg. 24,10-27
Paulus beruft sich auf die Fakten.
Paulus bekennt sich nur dessen "schuldig", dass er Jesus Christus aus Nazareth nachfolgt und an die Auferstehung glaubt. Aber Paulus betont die Gemeinsamkeit - die Hoffnung zu Gott (V. 15) - und dass er dem Gott seiner Väter dient und allem aus dem Gesetz und den Propheten glaubt. Die Hoffnung zu Gott zeigt sich u.a. darin, dass Gott seine Verheißungen erfüllt, z.B. was er Abraham verheißen hat, aber auch die Hoffnung auf die Auferstehung und ewiges Leben.
Auch hier wird wieder das Gewissen angeprochen (V. 16). Paulus steht mit einem reinen Gewissen vor Felix und vor seinen Anklägern. Später in den Gesprächen mit Felix, spricht er Themen an, die sicherlich das Gewissen des Felix angesprochen haben. Dieser will sich dem aber nicht stellen, sondern schiebt es auf.
Manche behaupten, dass Paulus hier wieder ein Stück weit zum Judentum zurückkehrt. Er hat das Anliegen, seine Landsleute für die Wahrheit zu gewinnen. Prinzipiell tut er die Dinge aus reinem Gewissen und nicht im Widerspruch zu Jesus Christus. Auch wenn die Reinigungsgebote, etc. so nicht mehr nötig sind, da wir durch das Blut Jesu Christi gereinigt werden.
Jesus Christus ist der Weg.
Kapitel 25: Prozess um Paulus (2)
Apostelgeschichte 25,1-12: Festus kommt als Nachfolger des Felix
Apg. 25,1-12
Porcius Festus wird Nachfolger des Felix.
"Der eine Gunst erweisen wollte" (V. 9). → Was ist unsere Motivation? Entscheiden wir so, dass wir ein möglichst ruhiges Leben erwarten können oder wie es richtig ist?
Obwohl zwei Jahre vergangen waren, wollen die Juden ihn immer noch töten. Der Hass hat nicht nachgelassen.
Paulus beruft sich auf den Kaiser. War das die richtige Entscheidung (vgl. Apg. 26,32), hatte er doch die Zusage von Gott, dass er nach Rom kommen wird? Wie reagieren wir in solch einer Situation? Überlassen wir es Gott? Überlassen wir es Gott! Das Gewissen ist unser Maßstab. → "Wenn aber jemandem unter euch Weisheit mangelt, so erbitte er sie von Gott, der allen willig gibt und nichts vorwirft, und sie wird ihm gegeben werden." (Jak. 1,5)
Apostelgeschichte 25,13-22: König Agrippa II. bei Festus
Apg. 25,13-22
Ein paar historische Fakten:
Herodes Agrippa II., der Sohn von König Agrippa I. und der Enkel von Herodes des Großen, kommt mit seiner Schwester Berenike zu Festus. Die Historiker schreiben der Berenike einen schlechten Ruf zu. Die Bibel gibt uns über ihren Charakter jedoch keine Auskunft. → Offensichtlich ist dies nichts, was für unser Verständnis und unser Leben mit Gott relevant wäre. Interessanterweise legt die Bibel sogar eher die Schwächen von Menschen offen, die mit Gott gewandelt sind (z.B. Mose, David, u.v.m.). Gott und die Wahrheit haben es nicht nötig, die anderen schlecht darzustellen, um die eigene Seite in ein besseres Licht zu rücken. Wir sehen heutzutage leider oft, wie Diffamierung stattfindet, v.a. dort, wo Menschen keine tragenden Argumente mehr vorbringen können. So soll es aber bei Christen nicht sein. Solche Mittel haben wir nicht nötig, denn wir haben einen Gott, der alles im Griff hat und alles weiß, auch wenn er nicht in jeder Situation eingreift (vgl. Röm. 8,28).
Augustus (V. 21+25) bedeutet Erhabener. Dies war ein Ehrenname der römischen Kaiser. Hier ist Kaiser Nero (54–68 n. Chr.) gemeint.
Ähnlich wie in den Versen 2-12. Ein Unterschied ist, dass Festus statt seines eigentlichen Motivs, den Juden eine Gunst zu erweisen, dem König Agrippa hier sagt, dass die Juden ein Urteil gegen Paulus verlangten (V. 15) und er wegen dieser Dinge in Verlegenheit war, d.h. er kannte sich in diesen Themen nicht aus (V. 20). Zudem sagt Festus hier, dass die Juden keine Beschuldigung wegen Übeltaten vorbrachten, die er vermutete (V. 18). Sie hatten jedoch viele und schwere Beschuldigungen vorgebracht, die sie aber nicht beweisen konnten (V. 7).
In V. 21 lesen wir, was es für Paulus in Wirklichkeit bedeutet hat, sich auf den Kaiser zu berufen. Es bedeutete, weiter in Gewahrsam zu bleiben. War das dem Paulus bewusst? Er hatte sich damals mit seiner Berufung auf den Kaiser entschieden, weiter ein Gefangener zu bleiben. Da Gott dem Paulus zugesagt hatte, dass er nach Rom kommen wird, hätte es gut sein können, dass Paulus freigekommen wäre, wenn er sich nicht auf den Kaiser berufen hätte. → Welche Kompromisse gehen wir vorschnell ein, um vermeintlichen Konsequenzen aus dem Wege zu gehen?
Apostelgeschichte 25,23-27: Paulus vor König Agrippa
Apg. 25,23-27
Agrippa und Berenike nutzen die Gelegenheit, um sich bei Festus, den Obersten und Vornehmen beliebt machen. Dementsprechend haben sie sich sehr prunkvoll präsentiert. Da es bei dem Prozess um Paulus um ein Thema geht, welches das Judentum und die Geschehnisse aus Israel betrifft, kann er hier sicherlich punkten. Insgesamt war es im gegenseitigen Interesse. Denn Festus brauchte Beweise und als die Juden die Beschuldigungen vorgebracht haben, hatten sie nichts genannt, was er vor dem Kaiser verwenden konnte (vgl. V. 7). Festus brauchte etwas Handfestes, d.h. tragbare Beweise, um Paulus nach römischen Recht beschuldigen zu können.
Die Juden haben Festus bedrängt und sagten, Paulus dürfe nicht mehr leben (V. 24). Doch Festus muss zugeben, dass er nichts Todeswürdiges an ihm fand. War es damals bei Jesus nicht ähnlich, wie die Menschen vor Pilatus gegen Jesus schrien: "Kreuzige ihn!" und Pilatus ihnen antwortete: "Ich habe keine Ursache des Todes an ihm gefunden" (Lk. 23,21-23)?
Matth. 10,18: "und auch vor Statthalter und Könige werdet ihr geführt werden um meinetwillen, ihnen und den Nationen zum Zeugnis."
Der Kaiser wird hier als Augustus (= Erhabener) und als Kyrios (= Herr) bezeichnet. Ein paar der Kaiser haben den Titel Kyrios für sich abgelehnt, denn sie meinten, dieser stehe ihnen nicht zu. Bis zu diesem Zeitpunkt war Nero noch als gerechter Herrscher bekannt.
➔ Lasst uns heute ein Zeugnis für unseren Gott und Herrn, Jesus Christus, sein, egal ob wir vor Königen oder einfachen Leuten stehen!
Kapitel 26: Zeugnis des Paulus vor Agrippa
Apostelgeschichte 26,1-11: Das frühere Leben des Paulus
Apg. 26,1-11
Paulus erzählt von seinem Leben. Es gab nicht wirklich etwas, das man Paulus vorwerfen konnte. Er stellt sich vor als sehr konsequenter Mensch, auch wenn er bis zu der Erscheinung auf dem Weg nach Damaskus nach einem falschen Verständnis gehandelt hat. Paulus teilt seine Gedanken, seine Einstellung und seine Schritte, wie er zu seinem jetzigen Standpunkt kommt. → Es ist wichtig, dass wir unsere Botschaft nicht von unserem Leben isolieren.
Die Menschen haben nicht verstanden, wer Gott ist. Sowohl hier als auch im Alten Testament und ebenso heute ist Gott der gleiche. Es ist nicht so, dass Gott im Alten Testament sehr streng ist (Gebote, etc.) und im Neuen Testament gnädig. Die Hoffnung auf die Auferstehung, die Paulus hat, ist die gleiche Hoffnung wie sie die Väter hatten und auf die das ganze Volk der Israeliten hofft.
Phil. 3,6-11
Matth. 22,32 (vgl. 2. Mose 3,6)
"Wieso wird es von euch als etwas Unglaubliches gehalten, wenn Gott Tote auferweckt?" (V. 8) → Wie begrenzt sind wir mit unserem Verstand?! Für Gott sind alle Dinge möglich.
Apostelgeschichte 26,12-23: Umkehr durch Licht zum Licht
Apg. 26,12-23
Paulus hat Gewalt (d.h. er ist fähig, er hat die Mittel) und Vollmacht (d.h. er ist dazu von höherer Instanz berechtigt und beauftragt worden) gehabt, damals von den Hohen Priestern autorisiert. → Wie ist es, wenn Gott einen Auftrag für uns hat? Viel mehr noch als Paulus hier von den Hohen Priestern werden wir von Gott befähigt und mit Vollmacht ausgerüstet, um seinen Auftrag zu erfüllen.
Ein Licht, das den Glanz der Sonne übertraf: Steigerung Apg. 9, Apg. 22 und nun hier. Das zeigt den Wachstumsprozess in der Erkenntnis im Leben des Gläubigen. Interessanterweise sehen wir an Paulus auch eine Zunahme der Erkenntnis von sich selbst. Im Lichte Gottes erkennt er mehr und mehr, wie klein er ist.
Die Botschaft: Der erhöhte Herr und die mit ihm herausgerufene Gemeinde - eine himmlische Gesellschaft von Menschen, die mit dem erhöhten Herrn verbunden ist, unabhängig davon, ob jemand aus den Juden oder aus den Heiden ist.
V. 18: Paulus, ein Arbeiter Gottes, um den Menschen die Augen aufzutun, damit sie sich bekehren und hinübergehen von der Finsternis zum Licht und von der Macht des Satans zu Gott.
Was kann man jemandem vorwerfen, der Gott gehorsam ist? Und wie könnte jemand zugrunde gehen, dem Gott beisteht?!
Apostelgeschichte 26,24-32: Mit Freimütigkeit
Apg. 26,24-32
Gemeinsamkeiten - im alten Testament steht schon von Jesus geschrieben, z.B. Jes. 53.
Paulus hat wohl mit großem Freimut gesprochen, voller Leben und Überzeugung. Festus meinte daraufhin, Paulus wäre von Sinnen. Aber so ist es nicht. Das hat alles so stattgefunden. Auch König Agrippa wusste darüber Bescheid.
Die Botschaft hatte Kraft und hat die Zuhöhrer getroffen, dass sogar König Agrippa bekennen musste, es fehle nicht viel und er bekehrt sich noch. Ob er sich letztlich bekehrt hat, wissen wir nicht. Entscheiden muss sich jeder selbst.
Paulus (und Mose) haben ausgedrückt: Lieber gebe ich mich hin, wenn dadurch das Volk errettet wird. Paulus wünschte sich, dass alle Menschen Christen werden, d.h. zu Christus finden und alles was dazugehört. → Jesus hat sich hingegeben. Er hat es bis zum bitteren Ende durchgezogen und damit allen Menschen die Errettung ermöglicht.
➔ Wenn wir Zeugnis geben sollen, lasst uns dies mit Freimut und in der Kraft des Wortes Gottes tun.
Kapitel 27: Aufbruch nach Rom
Apostelgeschichte 27,1-20: Gegenwind und Sturm
Apg. 27,1-20
Lukas berichtet sehr detailliert.
Sidon: Dort gab es wohl Freunde des Paulus und der Hauptmann erlaubte Paulus, zu ihnen zu gehen.
Stück für Stück kommen sie in Probleme. Paulus hatte eine Vision, dass es nicht gut ausgehen wird, wenn sie weiterfahren. Die Schiffsleute und der Hauptmann glaubten dem Paulus aber nicht. Doch sehen wir, wie Gott aufgrund eines Menschen, Gnade walten lässt und niemand umkommt, als sie später Schiffbruch erleiden.
Aussichtslose Situation, erfasst von einem Sturmwind. Letztlich schwand den Leuten alle Hoffnung auf ihre Rettung. → Wenn wir in aussichtslose Situationen kommen, bleibt uns nur übrig, uns an Gott zu wenden. Und das ist überhaupt nicht negativ zu sehen. Wenden wir uns an Gott! Gott ist da in allen Umständen.
Apostelgeschichte 27,21-32: Aussichtslos?
Apg. 27,21-32
Paulus erinnert seine Mitreisenden, dass sie auf ihn hätten hören sollen. Er richtet allerdings sofort den Blick in die Gegenwart und Zukunft: "Seid Guten Mutes".
Leiterschaft: Menschen und Situationen im Blick haben, Risiken und Gefahren erkennen, rechtzeitig einschreiten, klare Anweisungen geben, …. Man sollte zunächst sich selbst im eigenen Leben beherrschen und leiten.
Randbemerkung: Nicht jeder ist dazu bestimmt, ein Leiter zu sein. In der Position, in der du die Verantwortung hast, führe. Ansonsten lass die führen.Gemeinsam am gleichen Strang ziehen. Es kann nur funktionieren, wenn eine Gruppe zusammenarbeitet. Das gilt auch für die Gemeinde.
Gott hat dem Paulus alle seine Mitreisenden "geschenkt". Wie oft hat Gott schon die Menschen im Umfeld eines treuen Dieners Gottes gesegnet, wegen dieses einen Menschen und weil sie auf ihn gehört haben?
Apostelgeschichte 27,33-44: Rettung
Apg. 27,33-44
Thema: Rettung
Paulus kannte sich mit der Schifffahrt und den Widrigkeiten aus. Er hatte davor bereits dreimal Schiffbruch erlitten (2. Kor. 11,25).
Die persönliche Erfahrung eines Christen. Anfangs war das Meer ruhig. Dann werden die Umstände schwieriger. Doch die Menschen wollen nicht hören. Letzlich kommen sie in eine aussichtslose Situation. Die Menschen werden offen und gehorchen dem Paulus. Oft sind es jedoch nur wenige, die hören. Besser wäre es, wenn es nicht erst zu Katastrophen kommen muss, damit die Menschen offen für Gott werden.
Es ist wichtig zu essen. Ebenso ist es wichtig geistliche Speise, d.h. das Wort Gottes, zu sich zu nehmen, um stark zu werden und zu Kräften zu kommen.
Es gab die Überlegung, die Gefangenen zu töten. Der Hauptmann hat dies aber nicht erlaubt. Die genauen Beweggründe des Hauptmanns kennen wir nicht. Gott hat sein Herz angerührt. Vielleicht war es das vorbildliche Verhalten des Paulus und dass der Hauptmann dem Paulus deshalb positiv gesinnt war.
Gott verspricht uns nicht eine angenehme "Überfahrt", aber er hat zugesagt, dass er uns ans Ziel bringt.
Kapitel 28: Überwintern auf Malta und Ankunft in Rom
Apostelgeschichte 28,1-15: "Götter" und Wunder
Apg. 28,1-15
Wunder passieren immer in einem Kontext: zur Verkündigung des Evangeliums und zur Verherrlichung Gottes. Am Ende des Markus-Evangeliums lesen wir, dass solche Zeichen denen folgen, die für das Evangelium unterwegs sind (Mk. 16,17-18). Folgende Wunder werden hier erwähnt:
Keine Auswirkung des Schlangenbisses: Hand ein Zeichen für unser Tun; Schlage ein Symbol des Satans (vgl. Schlange im Garten Eden, im Paradies); Feuer, der Ort, wo Satan hingehört. → Den Teufel "abschütteln" und Versuchungen strikt entgegentreten.
Heilung der Kranken
Man sieht, wie die Gesellschaft damals von der Vorstellung verschiedener Götter geprägt war. Man sieht, wie schnell die Menschen ihre Meinung über Paulus ändern. Aus äußeren Begebenheiten schließen sie auf den inneren Zustand eines Menschen. Dieses Bild ist weit verbreitet (Joh. 9,2-3). Gott will sich durch diese Ereignisse verherrlichen.
Paulus fasst Mut, als er die Brüder sieht. → Christliche Gemeinschaft ist gut und nötig zur gegenseitigen Ermutigung und geistlichen Erbauung. Deshalb ist es unverständlich, wenn sich Christen zurückziehen und sagen, sie brauchen keine Gemeinde. Gemeinschaft ist einer der Kernpunkte der ersten Gemeinde, neben der Lehre der Apostel, dem Brechen des Brotes und den Gebeten (Apg. 2,42).
Apostelgeschichte 28,16-31: Das Evangelium wird weiterhin verkündigt
Apg. 28,16-31
Wegen der "Hoffnung Israels" und der Auferstehung wurde Paulus angeklagt. Diese Hoffnung ist das Kommen des Messias - Jesus Christus aus Nazareth, der Sohn Gottes, der Retter der Welt.
Die Bewegung der Christen wurde wieder als Sekte bezeichnet. Das Evangelium polarisiert. Die einen hören und nehmen es an, d.h. sie stellen ihr Leben unter die Herrschaft Gottes, und die anderen nicht. (Jes. 6,9; Matth. 13,14-15)
Paulus durfte in seinem eigenen Hause leben. Dort hat er weiterhin ungehindert und mit Freimütigkeit vielen die gute Botschaft verkündigen können.
Nach zwei Jahren wurde er freigelassen, weil die Ankläger nicht kamen. Aus den Briefen des Paulus kann man schließen, dass Paulus noch eine weitere Reise unternommen hat und dann nochmal gefangen wurde.
Die Apostelgeschichte endet hier mit einem offenen Ende. In der Apostelgeschichte sehen wir das Wirken des Heiligen Geistes. Dieser wirkt weiter, auch in unserer Zeit.